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Stadt Zürich
02.05.2022
29.06.2022 11:04 Uhr

1. Mai-Umzug mit Nachdemonstration

Bild: Der offizielle 1. Mai-Umzug in Zürich. (Screenshot: SRF)
In der Stadt Zürich verlief der offizielle 1. Mai-Umzug ohne grössere Zwischenfälle. Entlang der Umzugsroute ereigneten sich diverse Farbanschläge. Nach dem offiziellen Umzug kam es im Langstrassenquartier zu einer Nachdemonstration.

Wie die Stadtpolizei in einer Medienmitteilung schreibt, besammelten sich am Sonntagmorgen mehrere tausend Personen beim Helvetiaplatz zu einem bewilligten 1. Mai-Umzug. Am Anlass nahmen auch zahlreiche, zum Teil vermummte Personen teil, die der linksautonomen Szene zuzuordnen sind. Aus diesen Kreisen wurden wiederholt Böller und Rauchpetarden gezündet. Entlang der Umzugsroute kam es zu Sachbeschädigungen durch Farbanschläge und Sprayereien. Weiter warfen die Demonstrierenden Wasserballone gegen die Polizei. Drei junge Männer, die zu Beginn auf einen Baukran gestiegen waren und sich dort gegenüber den Demonstrierenden provokativ verhalten hatten, wurden für weitere Abklärungen vorläufig festgenommen.

Gemäss dem Organisator des Umzugs, dem Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich (GBKZ), haben gegen 12‘000 Personen an der Kundgebung teilgenommen. Inhaltlich stand neben der Tieflohn-Problematik die Kritik an Putins Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt. «Wir haben uns am 1. Mai Lohn zum Leben auf die Fahnen geschrieben. Wer voll arbeitet, soll von seinem Lohn leben können. Und damit meinen wir mindestens 4’000 Franken im Monat.», sagte GBKZ-Präsident Lorenz Keller an der Abschlusskundgebung.

Hauptredner Pierre-Yves Maillard kritisierte in seiner Rede den Krieg in der Ukraine und die wieder zunehmend autoritäre Staatlichkeit in Osteuropa: «Wir Gewerkschaften brauchen Demokratie, wie ein lebendiges Wesen Sauerstoff braucht. Ohne Demokratie können wir unsere Rolle nicht wahrnehmen. Und ohne freie Gewerkschaften gibt es auch keine echte Demokratie.»

Nachdemonstration im Kreis 4

Nach der offiziellen Kundgebung kam es zu unbewilligten Nachdemonstrationen im Langstrassenquartier, wo teils vermummte Demonstrierende sich zu Fuss oder mit Velos durch das Langstrassenquartier bewegten. Die Stadtpolizei Zürich sperrte Teilbereiche ab und verhinderte unter anderem einen Übertritt in die Innenstadt, wie die Stadtpolizei in einer Mitteilung schreibt. Der weitgehend friedliche Marsch wurde von der Polizei aus Gründen der Verhältnismässigkeit toleriert. Insgesamt wurden sechs Personen festgenommen. Die Festnahmen erfolgten aufgrund von Gewalt und Drohung gegen Beamte, verbotenes Waffentragen sowie Hinderung einer Amtshandlung. (pd.)

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