Feststimmung herrscht vor dem Gemeindehaus in Gossau. Nicht nur die Gratis-Würste und -Getränke haben bei dem hochsommerlichen Wetter viele Leute angezogen, sondern auch die drei Impfmobile, vor denen sich eine lange Schlange von Impfwilligen bildete.
«Wir sind im Kanton Zürich gut unterwegs mit Impfen», sagte Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli bei ihrer Ansprache. «Trotzdem nehmen die Fallzahlen und Hospitalisationen wieder zu. Die hochansteckende Delta-Variante macht uns grosse Sorgen. Wir müssen etwas unternehmen, um eine Überlastung des Gesundheitswesens vorzubeugen.» 95 Prozent der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen seien Ungeimpfte. Dass die Impfung wirkungsvoll sei, habe sich inzwischen zur Genüge gezeigt.
Um das Impf-Angebot in den Impfzentren und Apotheken zu unterstützen, sind seit dieser Woche vier Impfmobile im Einsatz. Sie touren voraussichtlich bis Ende Jahr durch die Gemeinden, klären auf und können bis zu 500 Impfungen am Tag vornehmen. «Wir haben alle Zürcher Gemeinden angeschrieben, und ein Drittel hat bereits ihr Interesse bekundet», so Natalie Rickli.
20 Einsätze fix geplant
«Wir wollten ein Vorbild sein und haben spontan diesen ersten Anlass organisiert», sagte Jörg Kündig, Gemeindepräsident von Gossau und Präsident des Verbandes der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich. Nun seien die Gemeinden in der Pflicht. Die Idee ist, dass sie ihre Bewohnerinnen und Bewohner mobilisieren und einen Anlass für sie organisieren. Beraten und unterstützt werden sie dabei von der Gesundheitsdirektion, zum Beispiel mit Plakaten.
20 Einsätze für die Impfmobile sind bereits fix geplant. Alle Gemeinden und Institutionen, die ihr Interesse anmelden, werden berücksichtigt. Auch ist eine Zweitimpfung vier Wochen später gewährleistet. «Viele Ferienrückkehrende sind positiv. Bereits gibt es eine Verdreifachung der Zahlen», sagte Peter Indra, Leiter Amts für Gesundheit und betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Impfungen.
Immer wieder wurden die Ansprachen durch Zwischenrufe von Impfskeptikern gestört, die mit Plakaten ihre Meinung kundtaten. Die Redner und die Rednerin liessen sich jedoch nicht beirren, und die Skeptiker genossen trotz allem ihre Wurst und ein Bier.