Obwohl wir stümpern, fühlen wir uns wohl: Das urbane Umfeld – ein bisschen wähnt man sich irgendwo in den USA – ist stimulierend, wir können ungestört experimentieren. Ein erster Höhepunkt. Nun haben wir ein rechtes Stück Weg vor uns, wir müssen in den ganz wilden Westen jenseits der Hardbrücke wechseln. Wir absolvieren den Parcours nun in der Gegenrichtung. An der Nummer 5 gehen wir aus Versehen vorbei und peilen, angesichts unseres schleppenden Tempos, gleich die Nummer 4 an, die sich am Gleisbogen an der nördlichen Ecke des Bürokomplexes Westpark befindet.
Drittes «Loch»: Westpark
Angekommen beim Westpark, müssen wir erst einmal herausfinden, wo genau sich der Abschlagsort befindet. Nach einigen Kalkulationen und einem Blick auf das Bild auf der Website sind wir bereit. Lorenz zögert nicht und katapultiert den Ball mit einem kräftigen Schlag an eine Scheibe des Bürogebäudes. Ein Glück, dass die Urban-Golf-Bälle weicher sind als die originalen ...
Eine Schwierigkeit an diesem Standort ist die grosse Menge an Gestrüpp, das sich zwischen Start und Ziel befindet. Mehr als einmal müssen wir unsere Bälle zwischen hohen Gräsern und Bäumen suchen. Hier lernen wir, dass wir den Ball nicht immer mit einem geraden Schlag ans Ziel bringen können, sondern manchmal auch Umwege nötig sind, um pflanzliche oder menschliche Hindernisse in der Schussbahn zu vermeiden.
Diese Bahn gibt uns auf jeden Fall viel zu lachen – der Bürokomplex, den Lorenz als Umleitungsobjekt nutzt, die ewige Ballsuche und die Quartierbevölkerung, die auf den Bänken das schöne Wetter geniesst. Sie ist auch die schwierigste von allen: Auf der Scorecard ist sie mit «Par 5» gekennzeichnet, das heisst, ein erfahrener Spieler braucht im Schnitt fünf Schläge bis ins Ziel. Wir haben mit dem Zählen inzwischen aufgehört und schätzen nur noch, wenn überhaupt. Wir lassen jeden sportlichen Ehrgeiz vermissen ... Unglaublicherweise ohne Ballverlust machen wir uns auf zum nächsten Abschlagsort, der sich in der Höhe befindet.