Dominique Rais
Alle 16 Minuten erkrankt in der Schweiz ein Mensch an Demenz, wobei zwei von drei Erkrankten Frauen sind. Gemäss der unabhängigen gemeinnützigen Organisation Alzheimer Schweiz leben derzeit 150'000 Menschen mit einer Demenzerkrankung – und jährlich kommen 32'200 hinzu. Allein im Kanton Zürich leiden 24'870 Menschen an der Krankheit.
«Erkrankt ein Mensch an Demenz, ist das für das ganze Umfeld schlimm. Man sagt, von einer Demenz sind mindestens eine bis drei Angehörige mitbetroffen», sagt Nina Wolf, Beraterin und Projektverantwortliche bei Alzheimer Zürich, zu Lokalinfo. Aktuell leben 60 Prozent der Demenzerkrankten zu Hause, wobei rund zwei Drittel durch ihren Ehepartner betreut werden.
Schweiz zählt bis 2050 ingesamt 315'400 Demenzkranke
Gegenwärtig werden die Gesundheitskosten in Zusammenhang mit Demenz in der Schweiz auf 11,8 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt. Dabei werden 47 Prozent dieser Kosten – sprich 5,5 Milliarden Franken – durch die Angehörigen getragen. Gemäss Alzheimer Schweiz entsprechen diese Kosten dem Marktwert der unbezahlten Betreuungs- und Pflegeleistungen, die durch Angehörige und Nahestehende erfolgen. In Zürich, dem einwohnerstärksten Kanton der Schweiz, belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten auf rund 2,11 Milliarden Franken.
Experten prognostizieren, dass die Zahl der Demenzkranken bis im Jahr 2050 auf 315'400 steigt – sprich sich mehr als verdoppelt. Grund dafür ist die Überalterung der Gesellschaft, denn mit fortschreitendem Alter steigt auch die Gefahr, an Demenz zu erkranken. «In Zukunft gibt es also nicht nur mehr Menschen mit Demenz, sondern auch mehr Menschen, die Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen. Umso wichtiger ist es, dass es gute und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote gibt und Angehörige ermutigt werden, sich Hilfe zu holen», so Wolf.