Jürg Wick
So sieht aktuell ein typisches Schweiz-Auto aus: rund 4,5 Meter lang, ungefähr 20 cm höher als eine Kompaktlimousine, und mit vier Türen plus Heckklappe. Meistens geziert mit einem Hinweis auf den Allradantrieb. Nicht so unser Sportage, der zwar ein Allradler ist, aber den Pelz sozusagen nach innen trägt. Ab 32 350 Franken gibt es das Modell auch mit Frontantrieb.
Als 4×4 kostet der Koreaner mit 150 PS ab 38 650 Franken, mit Automatik 41 150 Franken. Das gezeigte Auto ist ein MildHybrid mit 180 PS und serienmässiger Siebenstufen-Automatik. Danke, das genügt, die erhältlichen 230 und sogar 265 PS starken Versionen lohnen die Aufpreise nicht, denn der Sportage steht für einiges, aber nicht für Dynamik.
Für Raum zum Beispiel, vorne wie hinten und auf der fast topfebenen Ladefläche ohne Schwelle. So springt der Hund allein in sein Geviert. Die Rücksitzlehnen sind in der Neigung verstellbar und dreigeteilt, die mittig installierte Armlehne wird gesenkt zur Skidurchreiche.
Erwähnenswert ist der angenehme Federungskomfort sowie die gute Übersichtlichkeit. Zumindest gewöhnungsbedürftig ist die träge Reaktion auf Gaspedalbewegungen. Das vorbildlich stehend angeordnete Pedalverklemmen durch einen zusätzlich eingelegten Teppich ist nicht möglich – übermittelt wenig Gefühl in den rechten Fuss und für ein Auto seiner Klasse wird der Sportage unter Last etwas zu laut.
Einfache Bedienung
Die zu einer Einheit zusammengefassten Instrumente und der Touchscreen wirken optisch eindrücklich und sind übersichtlich. Die verschiedenen Elemente im Fahrerdisplay sind variabel. Das Infotainment funktioniert trotz Untermenüs logisch einfach, enthält eine Reihe von mehr oder weniger sinnvollen Applikationen und alles ist selbstverständlich vernetzt.
Aber mit dem Auto will man ja eigentlich fahren und nicht spielen. Die wichtigsten Funktionen lassen sich immer noch intuitiv bedienen, was man nie genug loben kann; touchen ist für die Hersteller billiger, Schalter und Drehregler sind sicherer.
Mehr als bemerkenswert, in welch kurzer Zeit es die Koreaner geschafft haben, zu den Etablierten aufzuschliessen und sich erst noch getrauen, sieben Jahre Garantie zu gewähren.