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Stadt Zürich
24.08.2023
26.08.2023 09:57 Uhr

So will die Rad-WM das Kinderspital ins Boot holen

Das OK der Rad- und Paracycling WM (v.l.): Andreas Herren , Marco Radojevic, Urs Schmidig, Tobias Fankhauser, Erwin Flury und Daniel Rupf. In Südafrika unterwegs ist grad Nathalie Schneitter.
Das OK der Rad- und Paracycling WM (v.l.): Andreas Herren , Marco Radojevic, Urs Schmidig, Tobias Fankhauser, Erwin Flury und Daniel Rupf. In Südafrika unterwegs ist grad Nathalie Schneitter. Bild: Lorenz Steinmann
In gut einem Monat findet der Slow-up Zürichsee statt, ein Erlebnissonntag auf der für den Langsamverkehr reservierten Seestrasse. Mit dabei ist auch das lokale OK der Rad- und Paracycling-WM in Zürich. Was geplant ist und wie es um den Rekurs des Kinderspitals steht, sagt Andreas Herren.

Andreas Herren, was halten Sie davon, dass der Slow-up Zürichsee nach 20 Jahren Pause wieder nach Zürich führt?

Die Verlängerung des Slow-up ist bekanntlich eine der Begleitmassnahmen, die wir auch über die WM hinaus unterstützen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass dieses Jahr die Strecke von Schmerikon wieder bis an den Sechseläutenplatz führt und nicht bereits in Meilen endet.

 

Was plant das lokale OK der Rad-WM (LOK) für den Auftritt am Slow-up vom 24. September auf dem Sechseläutenplatz?

Das LOK wird auf dem Sechseläutenplatz mit einem grösseren Stand mit Infos zur WM und vor allem zu den Para-cycling-Wettbewerben präsent sein. Grosse und kleine Besucherinnen können ihr Geschick auf und mit dem Velo zeigen, beispielsweise beim Slow Race, bei dem der oder die gewinnt, die am längsten auf einer kurzen Strecke auf dem Velo bleibt, ohne abzusteigen. Oder einem spielerischen Rennen auf einem speziellen Parcours für die kleineren Kinder von zwei bis fünf Jahren. Dort geht es nicht in erster Linie ums Siegen, sondern um die pure Freude an der Fortbewegung auf zwei Rädern.

 

Zur Rad-WM 2024. Haben in der Zwischenzeit Gespräche mit dem Kinderspital stattgefunden und gibt es da eine Einigung wegen dem Rekurs?

Die Dienstabteilung Verkehr der Stadt und das LOK haben mit dem Kinderspital mehrere Sitzungen und Besprechungen durchgeführt, so mit der ärztlichen Leitung oder den Logistikdiensten. Zudem wurden verschiedene Daten bezüglich Frequenzen, Anfahrtswegen usw. erhoben. Für das Kispi wird eine massgeschneiderte Lösung ausgearbeitet, mit dem ­prioritären Ziel, dass der Betrieb dieses Spitals jederzeit gewährleistet bleibt. Das gilt auch für andere Gesundheitsinstitutionen. Aufgrund der bisherigen Gespräche sind wir sehr zuversichtlich, diese einvernehmliche Lösung im Herbst gemeinsam finalisieren und präsentieren zu können.

 

Gemäss dem eben veröffentlichten Höhenprofil fallen die Entscheidungen wohl an der bis 15 Prozent steilen Zürichbergstrasse. Einverstanden?

Der Anstieg an der Zürichbergstrasse und jener hinauf nach Witikon werden den Verlauf der Rennen sicherlich massgeblich beeinflussen. Ob dort auch die Entscheidung fallen wird, bleibt abzuwarten. Total werden bei den Elite Männern gegen 280 km und 4500 Höhenmeter zu absolvieren sein. Die Strecken, darin sind sich Fahrer wie Stefan Küng oder Stefan Bissegger, aber auch unsere Experten oder andere Fachleute einig, werden definitiv kein Fall für die reinen Sprinter/-innen sein, sondern für komplette Fahrer/-innen. Das gilt auch für jene Paracyclists, die diesen anspruchsvollen Rundkurs absolvieren werden.

 

Das eigene Hotelportal für die Zeit der Rennen wurde zusammen mit dem Destination Manager Kuoni Tumlare erarbeitet. Ein bisschen befremdend wirkt, dass online sehr bald Hotels in Kriens als Übernachtungsmöglichkeit angeboten werden, und nicht eben günstig. Sind denn schon so viele Hotels ausgebucht?

Unser Hotelportal ist ein sich ständig veränderndes Tool, das mit den tagesaktuellen Verfügbarkeiten geladen wird. Was heute auf der Plattform sichtbar ist, kann sich daher morgen bereits verändert haben. Viele Hotels laden Verfügbarkeiten ca. 12 Monate vor Buchungsdatum auf Online-Plattformen, was daher im Oktober 2023 zu einer erhöhten Auswahl an Hotels führen wird – speziell für Fans, die nach Innenstadt-Hotels suchen.

 

Dann wird sich das Hotelangebot noch ändern?

Es wird eine Vielzahl von Hotels auf den Buchungslink geladen, die die unterschiedlichsten Kriterien abdecken müssen, um alle Anspruchsgruppen der Rad- und Paracycling-WM, wie zum Beispiel Teams, Sponsoren, Medien, aber auch Fans, bedienen zu können. Die angebotenen Hotels sind daher unter zahlreichen Gesichtspunkten ausgewählt worden. So werden Medienfachleute und Sponsoren vorwiegend in der Innenstadt und Umgebung nach Unterkünften suchen, wohingegen Teams auch bewusst ausserhalb von Zürich untergebracht werden möchten, um den Athleten/-innen einen Rückzugsort fernab des Trubels in der Stadt ­sowie gute Trainings- und Regenerationsmöglichkeiten bieten zu können.

Nachgefragt: Die Lehren aus der WM in Glasgow

 

Eben gingen die Rad- und die Para-cy­cling-WM in Glasgow zu Ende. Gibt es Dinge für das Zürcher OK, die es besser zu machen gilt in Zürich?

Vorab: Die Radwelt freut sich auf Zürich 2024! Wir haben den Verbänden in Glasgow im Rahmen des traditionellen «N+1»-Events, an dem sich die WM-Organisatoren des Folgejahres präsentieren, eine Übersicht über den Stand unserer Vorbereitungen gegeben. Das Echo war sehr positiv.

 

Und sonst?

Wir wissen, dass sehr hohe Erwartungen an uns gestellt werden, haben aber auch gesehen, dass wir mit unserer Planung und unseren Projekten auf dem richtigen Weg sind. Wir haben beispielsweise die Abläufe im Zielgelände in Glasgow, aber auch in Dumfries, wo die Paracy­cling-Rennen stattfanden, 1:1 vor und hinter den Kulissen verfolgt. Mit der UCI haben wir Prozesse, Zusammenarbeit, Mengengerüste, Personalressourcen oder auch Sicherheitskonzepte ­besprochen. Hinzu kam der Erfahrungsaustausch mit den schottischen Organisatoren. Die Erkenntnisse fliessen nun in ein Gesamtdokument ein, das uns als Planungsgrundlage für unsere WM dienen wird.

 

Wie war die Stimmung in Schottland?

Jede WM ist für sich speziell. Uns als LOK war es wichtig, eine Rad-Strassen-WM direkt vor Ort zu erleben und vor allem auch zu spüren. Jetzt wollen wir diese Begeisterung in die Schweiz transportieren.

 

Wie waren die Eindrücke punkto Freiwilligenarbeit, neudeutsch Volunteers?

Grundsätzlich gut. Die Organisatoren und Helfenden waren kompetent, zuvorkommend und hilfreich. Vor allem die Volunteers haben uns mit ihrer Herzlichkeit beeindruckt. Unsere eigene Volunteer-Kampagne ist in Vorbereitung. Wir sind überzeugt, dass unsere freiwilligen «Gastgeber/-innen» in einem Jahr einen ebenso hervorragenden Eindruck hinterlassen werden. (ls.)

 

Andreas Herren Kommunikationschef Lokales OK Rad-WM 2024

Von Samstag, 21. September, bis Sonntag, 29. September 2024, finden die UCI-Rad- und Paracycling-Strassen-Weltmeisterschaften in Stadt und Kanton Zürich statt. Ziel ist jeweils der Sechseläutenplatz. Zum ersten Mal werden Para-Athleten und Elitefahrer an der gleichen WM starten.

Lorenz Steinmann
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