Um dem erwarteten Bevölkerungswachstum im Westen und Norden der Stadt Zürich gerecht zu werden, wird der öffentliche Verkehr weiter ausgebaut. Dies erklärten am Dienstag Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) und Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe (FDP). Einer der Schwerpunkte sei die Tramtangente Nord zur Erschliessung des städtischen Entwicklungsgebietes in Zürich-Nord. Neben kurz- und mittelfristigen Massnahmen wie einem neuen Buskonzept in Zürich-Nord und dem Tram Affoltern seien auch längerfristige Angebotsausbauten für den öffentlichen Verkehr in Kanton und Stadt Zürich geplant.
Näher vorgestellt wurde die Tramtangente Nord von Zürich Affoltern via Oerlikon nach Stettbach. Grosse Neubaustrecken sollen über die Regensberg- und die Wallisellenstrasse führen (siehe Plan). Das Projekt ist laut Carmen Walker Späh integraler Bestandteil der ZVV-Strategie 2025–2029. Laut Michael Baumer spielt auch die VBZ-Netzentwicklungsstrategie auf Basis des «Zukunftsbilds ÖV 2050» eine wichtige Rolle, das unter anderem ein ÖV-Ringsystem vorsieht. Ein wichtiges Standbein ist hierbei die neue Tangentialverbindung von Affoltern via Oerlikon nach Stettbach.
«Zürich-Nord hat enormes Potenzial und strahlt weit über die Stadtgrenzen in den Kanton hinaus», wurde an der Medienkonferenz betont. Carmen Walker Späh, die selber in Wipkingen wohnt, sagte: «Es ist deshalb nach dem Tram Affoltern sinnvoll, die Tramtangente Nord genauer zu prüfen.» Dies gelte umso mehr, als die Tramtangente Nord auch einen Teil der Gleise des Trams Affoltern nutzen soll, das ab 2026 gebaut werden soll. Die Bauplanung für dieses Tram ist übrigens abgeschlossen, nun folgt die Volksabstimmung Mitte 2024 auf städtischer Ebene und eine auf kantonaler Ebene, falls des Referendum ergriffen wird (so geschehen beim Rosengartentunnel, der dann bachab geschickt wurde). Wie geht es nun weiter? Das vorgestellte Tram Zürich-Nord ist vorerst einmal eine vage Absichtserklärung. Am Beispiel des Trams Affoltern wird bewusst, wie lange es dauert, bis ein solches Tram dann fährt. Vor 2040 ist nicht damit zu rechnen, es ist aber doch ein Lichtblick für das Zürich-Nord-Gebiet. Mit dem vorgestellten Projekt soll das Tramnetz wegkommen von der City-orientierten Streckenführung mit entsprechenden Flaschenhälsen.
Die neue Mega-Tramlinie (vielleicht die 16?) soll nun rasch angegangen werden mit dem Ziel, dem Bund das Vorhaben zur Mitfinanzierung im Rahmen der Agglomerationsprogramme der 6. Generation einreichen zu können.