Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Lifestyle
14.09.2023
15.09.2023 07:34 Uhr

Die hohe Kunst der Fütterung

So richtig reif sieht die Papaya nicht aus, aber dem Roten Vari scheint sie zu schmecken.
So richtig reif sieht die Papaya nicht aus, aber dem Roten Vari scheint sie zu schmecken. Bild: Zoo Zürich, Robert Zingg
Die Roten Varis im Masoala-Regenwald des Zürcher Zoos lieben süsse Früchte heiss. Die Pfleger müssen dafür sorgen, dass sie nicht zu viel davon fressen.

Jetzt, da sich Sommer und Herbst die Hand geben, ist die beste Zeit für Früchte. Viel Obst zu essen, sei sehr gesund, bläut man uns seit Jahrzehnten ein. Was ja nicht falsch ist, aber manche zu exzessivem Konsum verleitet. Den Zähnen bekommt das nicht, und der Blutzucker macht so ständig Kapriolen.

Das Problem betrifft auch die madagassischen Lemuren im Zoo Zürich, namentlich die zurzeit sieben Roten Varis in der Masoala-Halle. Sie würden sich den ganzen Tag von süssen Früchten ernähren, wenn sie könnten, schreibt der Zoo – was aber ihren Zähnen schaden würde. Ausserdem bekommt ihnen zu viel Vitamin C nicht.

Gurken statt Papayas

Die angenagte und anscheinend nicht ganz reife Papaya auf dem Bild sei, meint Martina Kälin vom Zoo, wohl eine selbst gepflückte; der Rote Vari habe den Reifezeitpunkt also selbst gewählt. Vielleicht weiss er, dass zu süss nicht gut für ihn ist? Wie auch immer: Die Tierpfleger sind clever und reichern die Speisekarte mit zucker- und Vitamin-C-armem Gemüse wie Randen, Gurken oder Chicorée an. Zusätzlich servieren sie an definierten Futterstellen Affenpellets, eine Art Futterwürfel, mit passenden Inhaltsstoffen.

Tja, so mancher von uns Menschen könnte so einen Fütterungsassistenten auch gut gebrauchen.

Tobias Hoffmann
Demnächst