Claudia Rothlin
Sie erinnern ein bisschen an die Minibar-Wägelchen in den Zügen, sind aber vergleichsweise flink unterwegs. Im stetigen Kreislauf durch die Sortierhalle, manchmal schert eines aus, nimmt einen direkteren Weg und fügt sich wieder ein.
Offiziell heissen sie «GENI-Ants», also geniale Ameisen, weil sie schwere Lasten transportieren können, und die Steuerung ist so intelligent, dass sie innerhalb des Systems auch Abkürzungen nehmen können.
«Die Ameisen übernehmen die Funktion eines Förderbandes, und sind wichtig für die Sortierung: Grössere Ortschaften haben beispielsweise verschiedene Paketboten und diese Feinsortierung macht die Anlage», erklärt Sebastien Surber, Leiter des Paketzentrums Wallisellen. Sie fügen sich gut in die 5500 Quadratmeter Fläche mit dem engen Säulenprofil der ehemaligen Grossbäckerei ein.
Premiere in Wallisellen
Wallisellen ist das erste Paketzentrum, das die Post in der Schweiz mit diesem System betreibt. Weltweit ist es erst die siebte Anlage des Herstellers – Fives, ein internationaler Industriebaukonzern mit Sitz in 30 Ländern und Zentrale in Frankreich – und die grösste noch dazu.
Die Pakete werden üblicherweise von anderen Paketzentren zur Feinverteilung in der Stadt Zürich, den beiden Zürichseeufern, dem Zürcher Oberland bis hinein ins Glarnerland angeliefert. Dazu werden die Pakete von Mitarbeitenden in vorgegebenen Abständen auf ein Förderband gelegt – exakt ausgerichtet, so dass die Barcodes auf den Adressetikette gut eingelesen werden können. Danach werden die Pakete vom Förderband auf die Ameisen transportiert.
So haben zwei kleinere bis mittelgrosse Pakete auf einem dieser Roboter Platz, während grosse alleine unterwegs sind. Die eingelesenen Informationen werden auf den Roboter geladen und der dann das eingelesene Sortierziel zugewiesen erhält. Die Daten werden verknüpft und das Paket an der richtigen Endstelle wieder ausgeschleust, wo es nach der Postleitzahl sortiert wird. Hier übernehmen wieder Menschen das Beladen der Sortierwagen und der Lastwagen.