Dominique Rais
Als Sohn eines Baumwollhändlers und dessen Frau wurde er vor 215 Jahren, am 11. Februar 1809, im Haus zum Till im Zürcher Oberdorf geboren: der Maler und Illustrator Karl Bodmer (1809–1893). Bereits in jungen Jahren zeichnete sich beim gelernten Lithografen und Kupferstecher sein künstlerisches Talent ab. 1828 ging der 19-jährige Bodmer auf Wanderschaft. In der deutschen Stadt Koblenz machte er sich in der Folge als Landschaftsmaler einen Namen und weckte damit das Interesse des preussischen Prinzen und Naturforschers Maximilian zu Wied (1782–1867).
Und so kam es, dass dieser ihn im Frühjahr 1832 anfragte, seine Forschungsexpedition nach Nordamerika als dessen erster Zeichner zu begleiten. Bodmer, dem nebst Kost und Logis für seine Dienste auch ein monatliche Gehalt angeboten wurde, liess sich diese Chance nicht entgehen. Im Mai 1832 brach die Expeditionsmannschaft von Rotterdam aus per Schiff nach Boston auf, wo sie am 4. Juli 1832 eintraf. Von dort ging es für das Forschungsteam dann weiter landeinwärts.
Über 400 Skizzen und Aquarelle
An Bord eines Raddampfer führte sie ihre Reise flussaufwärts, entlang der Stützpunkte der Pelzhandelsgesellschaft am Missouri. Ihr Ziel: das Gebiet westlich des Mississippi. Nebst Landschaft sowie Flora und Fauna sollte Bodmer dort, im später als Wilden Westen bekannten Gebiet, vor allem die indigene Bevölkerung Nordamerikas porträtieren.