Stille Nächte in Zürich – für die einen ist das der Untergang der Urbanität, für die anderen ein existenzielles Bedürfnis und pure Lebensqualität, ein Aufatmen nach den ganzen Zumutungen des Tageslärms, der vom Tramquietschen bis zum Aufheulen starker Motoren, vom Kindergeschrei bis zum Krächzen von Krähen, vom Knattern der Presslufthämmer bis zum Scheppern von Müllcontainern reicht. Doch vielleicht hören wir ob all diesem Lärm die Stille einfach nicht mehr? Denn es gibt sie, man muss sie nur finden wollen.
Den Stadtbewohnern dabei auf die Sprünge helfen, das ist es, was der 2017 gegründete Verein Stilles Zürich alle zwei Jahre unternimmt. Er will «die Stille in der Stadt aufspüren, sie zugänglich machen und gemeinsam als Lebensqualität erleben und gedeihen lassen». Vom 29. Februar bis zum 3. März bietet er im Festivalzentrum Karl der Grosse und in der nahe gelegenen Wasserkirche knapp vierzig Veranstaltungen an, die er als Einladung versteht, «zu entschleunigen und innezuhalten, die Achtsamkeit im zwischenmenschlichen Umgang zu pflegen und die Stille ins Gespräch zu bringen». Also bitte weitersagen, aber nicht zu laut.