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Kanton Zürich
03.04.2024
05.04.2024 21:32 Uhr

Innovationspark nimmt Gestalt an

Der Baustart könnte schon im Laufe des Jahres sein: So soll die erste Bauetappe des Innovationsparks Zürich auf dem Areal des Flugplatzes Dübendorf aussehen.
Der Baustart könnte schon im Laufe des Jahres sein: So soll die erste Bauetappe des Innovationsparks Zürich auf dem Areal des Flugplatzes Dübendorf aussehen. Bild: Visualisierung Innovation Park Zurich
Nun ist klar, wie die Neubauprojekte aussehen: Der Innovationspark Zürich auf dem Areal des Flugplatzes Dübendorf wächst langsam heran. Der Kanton Zürich soll einen Hub für Forschung, Entwicklung und Innovation erhalten.

Pascal Turin

Es könnte ein pulsierendes Forschungszentrum werden, ein Ort, an dem sich schlaue Leute vernetzen. Der Innovationspark Zürich auf dem Areal des Flugplatzes Dübendorf will eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schlagen. Vorbilder sind unter anderem der Cambridge Science Park in England oder sogar Gebiete wie das Silicon Valley in der San Francisco Bay Area in den USA – notabene der wichtigste Hightech-Standort der Welt. «Zürich ist seit jeher ein gutes Pflaster für Innovation», hielt die Volkswirtschaftsdirektion schon 2014 im Konzept Innovationspark Zürich fest.

Rückblick: Der Flugplatz Dübendorf ist eine riesige Landreserve im Kanton ­Zürich, von der auch die Bevölkerung mehr profitieren soll. Er wird zwar noch von der Schweizer Luftwaffe unter anderem für Helikopter genutzt, aber nicht mehr für Kampfjets. Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht – kurz Rega – hat dort eine Basis. Der Regierungsrat setzte sich schon 2012 das Ziel, auf dem Areal einen Innovationspark zu bauen. Zum Teil gegenläufige Interessen und Vorstellungen, wie sich das gesamte Gebiet weiterentwickeln sollte, sorgten jedoch immer wieder für Verzögerungen.

Im November 2022 gab dann der Kantonsrat grünes Licht für den Innovationspark. Zwar arbeiten und forschen schon heute viele Menschen dort, allerdings mehrheitlich in bestehenden Gebäuden. Nun geht es aber einen grossen Schritt weiter: Auf dem sogenannten Teilgebiet A entlang der Wangenstrasse beginnen im Laufe des Jahres 2024 die ersten Bauarbeiten im Norden des Areals. Dies teilte die Stiftung Innovationspark Zürich mit.

Jury hat sieben Projekte ausgewählt

Nach einem Architekturwettbewerb hat eine Jury aus 28 eingereichten Vorschlägen sieben Projekte ausgewählt, die im Rahmen der ersten Neubauetappe ab 2024 bis ca. 2032 gebaut werden. In den Gebäuden sollen 3500 Personen arbeiten. «Zusammen mit den Bestandsbauten wird so erstmals räumlich fassbar, wie sich der Innovationspark hin zu einem urbanen Campus für Forschende, aber auch für die Bevölkerung entwickeln wird», schreibt die Stiftung Innovationspark Zürich in ihrer Mitteilung.

Geht es nach den Plänen der Stiftung, soll ein attraktives Arbeits- und Aufenthaltsumfeld entstehen, welches an die sich wandelnden Bedürfnisse der Forschenden und der Bevölkerung angepasst werden kann. Geplant sind etwa 24 Prozent Büroflächen, ca. 8 Prozent Laborflächen und etwa 12 Prozent Flächen für die Herstellung, darunter von Pro­totypen. Weitere 36 Prozent der Flächen werden flexibel für eine dieser Nutzungen einsetzbar sein. Ebenfalls benötigt wird Platz für Versorgung, Dienstleistung und Wohnraum für Menschen, die im Innovationspark arbeiten, sowie Gastronomie, Freizeitangebote oder Einkaufsmöglichkeiten.

Langfristig sollen hier sogar mehr als 10 000 Menschen arbeiten – hinzu kommen Besucherinnen und Besucher sowie die lokale Bevölkerung. Das bedeutet natürlich auch, dass der Innovationspark mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden muss. Laut Website der Verkehrsbetriebe Glattal will man neben dem Ausbau der Buslinien das Areal dereinst auch an die Glattalbahn anbinden.

ETH und ZKB sind schon da

Bereits seit 2020 werden in den Randzonen im Norden des Areals die Bestandsbauten renoviert. Die Arbeiten an der Halle 3 und dem Feuerwehrgebäude sind bereits abgeschlossen, an den Hallen 2 und 4 sind sie noch im Gange. Mieter sind bereits die ETH Zürich, die Firma Angst und Pfister und die Zürcher Kantonalbank mit dem «Büro Züri Innovationspark» sowie die Geschäftsstelle des Innovationsparks. Mit der Universität Zürich kommt laut Mitteilung in den nächsten Monaten ein weiterer Forschungspartner dazu.

Leicht futuristisch: Auf dem Flugplatz Dübendorf soll durch den Innovationspark ein attraktives Arbeits- und Aufenthaltsumfeld entstehen. Bild: Visualisierung Innovation Park Zurich

Kurz erklärt

Die Realisierung des Innovationsparks wird schrittweise über einen langen Zeitraum erfolgen. Auf Grundlage des kantonalen Richtplaneintrags wurde für den nordwestlichen Teil des Flugplatzes Dübendorf (Teilgebiet A), den Innovationspark, ein kantonaler Gestaltungsplan festgesetzt, der seit dem 15. Januar 2022 in Kraft ist.

Wie der Kanton Zürich im Dezember in einer Mitteilung schrieb, soll die zweite Etappe im südwestlichen Teil des Flugplatzes (Teilgebiet B) erfolgen. Hier könnten parallel zur historischen Flugplatzrandbebauung Flächen für den Innovationspark und den Forschungs-, Test- und Werkflugplatz geschaffen werden. (pd.)

Pascal Turin/Zürich24