Roger Suter
Noch ist die Enttäuschung über verlorenes Gold grösser als die Freude am gewonnenen Silber. Das sieht man dem einen oder anderen Spieler oder Funktionär der Schweizer Hockey-Nati an, als sie auf der Bühne im Schluefweg stehen. Kaum eine Stunde zuvor aus dem Flugzeug gestiegen, hadern einige noch damit, nach 2013 und 2018 zum dritten Mal «nur» Silber geholt zu haben.
Patrick Fischer wieder voll beliebt
Ganz anders vor der Bühne: Hunderte Fans sind in den Klotener Eishockeytempel gepilgert, um ihre Nati gebührend zu begrüssen, und freuen sich, die schönsten Momente noch einmal auf der Leinwand Revue passieren zu lassen, den Cracks und dem einst oft kritisierten Trainer Patrick Fischer zuzujubeln und zum Schluss ein Autogramm auf einem Käppi, einem Leibchen oder was auch immer zu ergattern. Zu ihnen gehören Severine, Milena, Jalina und Corinne. «Wir sind stolz auf sie», finden die vier, die extra aus Bäretswil angereist sind und sich für die Autogramme schon mal in der Nähe der Abschrankung postieren.
Die legendären Willifans
Noch etwas länger sind die «Willifans» unterwegs gewesen. Der Nati-Fanclub (benannt nach dem Wilhelm Tell im Logo) umfasst Mitglieder aus der ganzen Schweiz, von denen manche erst am Montagmorgen um 9 Uhr aus Tschechien zurückgekehrt sind. Entsprechend hat sich Peter «Vobi» von Ballmoos auch kein Bier, sondern einen heissen Kaffee geholt. «Die vergangenen zwei Wochen waren intensiv», so der Berner. Denn er besucht nicht nur die Matches der Schweizer Nati, er sorgt auch dafür, dass andere es tun können: Seit 1999 organisiert er für die «Willifans» Reisen, Unterkunft und Tickets für die Spiele. Und dank seiner Erfahrung und Verbindungen gelingt ihm dies auch in den allermeisten Fällen – selbst im fernen Tschechien.