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02.08.2024
02.08.2024 12:26 Uhr

Ein urbanes Kleinod zu Fuss entdecken

Die slowenische Hauptstadt präsentiert sich kompakt und überschaubar: Blick vom Prešerenplatz über die Drei Brücken in Richtung Altstadt und zur Burg.
Die slowenische Hauptstadt präsentiert sich kompakt und überschaubar: Blick vom Prešerenplatz über die Drei Brücken in Richtung Altstadt und zur Burg. Bild: Claudia Rothlin
Mit knapp 300'000 Einwohnern gehört das slowenische Ljubljana zu den kleinsten Hauptstädten Europas. Dies ist aber kein Nachteil, denn diese überschaubare Grösse ist optimal, um die Stadt bei einem kurzen Städtetrip auch zu Fuss zu erkunden.

Claudia Rothlin

Die Altstadt der slowenischen Metropole ist mit vielen kleinen Läden und Cafés in den neoklassizistischen Gebäuden durchzogen. Erinnerungen an Wien werden wach, wobei das ehemals ebenfalls zum österreichischen Kaiserreich ge­hörende Laibach, wie Ljubljana damals hiess, weniger pompös und damit weitaus heimeliger und gemütlicher wirkt. Den Schlossberg kann man auf mehreren Wegen erklimmen, auch per Seilbahn oder mit einem kleinen Touristenbus.

Das Schloss oberhalb der Altstadt ist das Wahrzeichen der Stadt und hat Wurzeln, die zurück bis ins 12. Jahrhundert reichen. Nicht nur bietet es einen imposanten Ausblick auf die Stadt und das weitere Umland, der Blick reicht sogar bis in die Julischen Alpen. Neben verschiedenen Museen – neben dem obligaten Burgmuseum auch das Puppentheatermuseum – gibt es auch immer wieder Kunstausstellungen und Konzerte.

Viel Trubel am Fluss

Der Fluss Ljubljanica schmiegt sich schlaufenartig um den Schlosshügel und gibt dem alten Ljubljana ein spezielles Flair. Es gibt manchmal sogar Blasmusikvereine, die vom Boot aus ein Konzert geben. Die Innenstadt ist verkehrsfrei und so sind Spaziergänge entlang des Ufers über die vielen Brücken ein Genuss. Die berühmtesten sind die Drachenbrücke (Zmajski most) oder die Drei Brücken (Tromostovje) mit dem benachbarten Prešerenplatz (Prešernov trg), benannt nach dem slowenischen Nationaldichter France Prešeren. Vor allem abends sind die Promenaden und die Seitengassen mit Restaurants und Clubs ein attraktiver Anziehungspunkt.

In der grossen und breiten Hauptstrasse (Slovenska cesta), die ebenfalls weitgehend Fussgängerzone ist, säumen sich palazzoartige Bauten mit genügend Verweilmöglichkeiten für Shoppingsüchtige. Für eine kurze Auszeit empfiehlt sich ein Abstecher zum 1933 eröffneten «Wolkenkratzer» (Nebotičnik), einem Art-déco-Bau, der von der Terrasse im 13. Stockwerk eine tolle Aussicht hinüber zum Schloss oder auch zum Park Tivoli offenbart.

Überhaupt ist Ljubljana gut ausge­stattet mit Pärken. Gleich neben der Slovenska cesta ist der Kongressplatz (Kongresni trg) mit wunderbaren klassizistischen Gebäuden und dem benachbarten Park gesäumt. Doch der grösste Park ist und bleibt der Stadtpark Tivoli (Mestni park Tivoli).

Viel Grün zum Durchatmen

Etwa fünfzehn Gehminuten von der Altstadt oder etwa fünf Minuten von der Slovenska cesta entfernt erstreckt er sich als grüne Lunge der Stadt über fünf Quadratkilometer und bietet Erholungssuchenden diverse Spazierwege, Promenaden, einen Teich (Tivoli ribnik) oder Garten­anlagen. Wem das zu wenig ist, der kann den unmittelbar benachbarten «Hausberg» Ljubljanas erwandern, den Rožnik mit seinem 394 Meter hohen Cankarjev-Gipfel (Cankarjev vrh).

Doch auch wer nicht so hoch hinaus will, findet im Park genug zum Verweilen. So gibt es diverse Sportplätze oder auch zwei Schlösser: das Schloss Tivoli, von wo man bei einem Kaffee einen wunderbaren Ausblick Richtung Stadtzentrum geniesst, und das Schloss Cekin, welches das Museum für Zeitgeschichte beherbergt und in dem der Weg Sloweniens nach dem Untergang der Habsburgermonarchie 1918 nachgezeichnet wird.

Weiterer Besuch liegt drin

Viele weitere interessante und hübsche Ecken lassen sich je nach persönlicher Interessenlage finden: der Botanische Garten und die römischen Ruinen, unter anderem die Stadtmauerreste, laden zum Erkunden, der Park Špica und die treppenartig ausgebaute Strandpro­me­nade (Trnovski pristan) zusätzlich zum Relaxen ein.

Man könnte meinen, dass eine kompakte, überschaubare Stadt an einem Wochenende locker abgehakt werden könnte. Doch der Schein trügt, denn Ljubljana putzt sich laufend weiter heraus und bietet auch auf dem Kulturkalender immer etwas Neues. Vermutlich verbreiten auch die verschiedenen Jahreszeiten jeweils einen ganz eigenen Charme und Zauber. Wiederkommen lohnt sich also. Ljubljana ist von Zürich aus gut mit dem Zug, dem Bus oder Reisecar, dem Flugzeug oder natürlich auch mit dem eigenen Auto erreichbar.

  • Ideale Bedingungen für Fuss­gängerinnen und Fussgänger: Die Innenstadt ist verkehrsfrei. Bild: Claudia Rothlin
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  • «Bärenparade» auf dem Platz der Republik. Bild: Claudia Rothlin
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  • Entspanntes Flanieren am Ufer der Ljubljanica entlang. Bild: Claudia Rothlin
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  • Eine Auszeit vom städtischen Trubel kann man im nahe gelegenen Stadtpark Tivoli nehmen. Bild: Claudia Rothlin
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Claudia Rothlin/Anzeiger von Wallisellen/Zürich24
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