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Zürich Nord
16.12.2024
18.12.2024 10:05 Uhr

Von der Kupfer- zur Ideenschmiede auf dem MFO-Areal

Nora Gailer, Patrick Meng, Mona Neubauer, Corinne Widmer und Alexander Bradley (v. l.) bringen neues Leben in die alte Kupferschmiede an der Affolternstrasse 76.
Nora Gailer, Patrick Meng, Mona Neubauer, Corinne Widmer und Alexander Bradley (v. l.) bringen neues Leben in die alte Kupferschmiede an der Affolternstrasse 76. Bild: zvg./Verein Labör
Die ehemalige Kupferschmiede im Herzen von Neu-Oerlikon öffnet bald ihre Tore. Der Verein Labör lanciert das Projekt und lädt die Bevölkerung zum Mitwirken ein.

Der Verein Labör – das sind aktuell 5  engagierte Personen mehrheitlich aus dem Quartier – hat Grosses vor. Im Januar 2025 erweckt er die ehemalige Kupferschmiede auf dem MFO-Areal, die aktuell als Lagerraum genutzt wird, aus dem Dornröschenschlaf. Entstehen wird dort das Labör. Die Vision des Vereins ist klar: Es soll ein Ort werden, in dem nicht der Konsum im Zentrum steht, sondern gemeinsame Interessen und das Wirken für eine nachhaltige Gesellschaft.

Es soll Werkstätten geben, an denen geflickt, getauscht und selber hergestellt wird. Es gibt aber auch Platz für diverse andere Aktivitäten – zum Beispiel kleine Konzerte, ein Flohmi oder Kinderspielnachmittage. Was genau im Labör stattfinden wird, ist jedoch nur im Ansatz definiert. Der Verein lanciert Aktivitäten zum Thema «Kreislauf der Dinge», Kultur und Gemeinschaft und ruft auf zum Mitwirken. Denn was das Labör ausmacht, sind die Menschen, die den Raum besuchen und aktiv mitgestalten.

Gezeichnet von langer Geschichte

Wo bald das Labör entsteht, steht heute noch ein grauer unauffälliger Bau mit Giebeldach, für die Bevölkerung unzugänglich und von seiner langen Geschichte gezeichnet. Damit die Räumlichkeiten gut nutzbar sind, startet bald ein sanfter Umbau. Die 5 Initiantinnen und Initianten, die sich mit ihrer Erfahrung in Architektur, Sozialwesen, Nachhaltigkeit und im Aufbau von Start-ups ergänzen, haben im letzten Jahr viel Herzblut in ein Konzept für den Betrieb und in die Planung des zirkulären Umbaus der alten Schmiede gesteckt. Die Südfassade soll mit grossen Fenstern zum Aussenplatz geöffnet werden. Vor dem Labör lädt künftig eine teils überdachte Terrasse zum Verweilen ein.
Es ist kein Zufall, dass das Labör als Zwischennutzung in Neu-Oerlikon seinen Platz findet. Es liegt auf dem 25’000 m2 grossem Areal MFO-West beim Bahnhof Oerlikon, dass die Stadt Zürich von der ABB Schweiz AG Immobilien als  Eigentümerin übernimmt.

Neu-Oerlikon wird sich somit stark wandeln und gilt als ein wichtiges Stadtentwicklungsgebiet von Zürich. In einem Beteiligungsprozess mit dem Quartier kam zum Ausdruck, dass es in Neu-Oerlikon zwar verschiedene grosse, überregional bekannte Veranstaltungsorte gibt. Es fehlen jedoch Treffpunkte für die Quartierbevölkerung ohne Konsumzwang, Orte für kleine kulturelle Veranstaltungen und günstige Räumlichkeiten für Anlässe aller Art. Diese Lücke will das Labör schliessen und stösst damit auf grosses Interesse. Das Konzept des Vereins überzeugte auch die Stadt Zürich sowie die Förderstiftung für Soziale Arbeit Zürich, welche das Projekt finanziell unterstützen.

Die Projektbeteiligten freuen sich riesig auf den baldigen Start im neuen Jahr. Bereits im Januar soll die Bevölkerung zum Mitwirken eingeladen werden. In Umfragen, Bau-Aktionen und Diskussionsforen werden die Interessen der Bevölkerung abgeholt und dann schon bald auch erste Projekte geschmiedet.

Der Verein informiert via Newsletter (Abonnieren unter www.laboer.ch) und auf  Instagram / LinkedIn Informationen zum Areal MFO-West: www.stadt-zuerich.ch/mfo-west

Corinne Widmer, Verein Labör