Wer aktuell hadert mit dem Niedergang der Medienwelt, mit dem Verlust von Medientiteln und dem Abbau von Informationen aus den Quartieren, der hat durchaus recht. Aber es ist eine Entwicklung, die es schon in früheren Zeiten gab. Zäsuren waren die Eingemeindungen 1893 und 1934, als die vormals selbstständigen Gemeinden wie Oerlikon, Affoltern, Wollishofen und Witikon einen Grossteil ihrer Identität verloren. Der «Tages-Anzeiger» und auch die «Neue Zürcher Zeitung» bauten ihren Zürich-Teil stark aus.
Gestandene Quartierzeitungen wie das «Echo vom Zürichberg» – übrigens ein wunderbarer Name für jene im Norden Zürichs erscheinende Abo-Zeitung – hatten zu beissen und mussten sich mehr Mühe geben, redaktionell mitzuhalten. So florierte die lokale Zeitungswelt erstaunlich lange, auch neben dem Platzhirsch, dem «Tagblatt der Stadt Zürich», das seit 1730 erscheint und seit 1863 amtlich ist.