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Aus dem Gemeinderat
25.01.2025
25.01.2025 08:06 Uhr

Wohnungsvergabe: «Zürcher first» kommt schlecht an

Wer darf in der Stadt wohnen? An dieser Frage scheiden sich die Geister - bzw. die Parteien.
Wer darf in der Stadt wohnen? An dieser Frage scheiden sich die Geister - bzw. die Parteien. Bild: Ginesta Immobilien.
Der Gemeinderat will, dass die Stadt bei ihren Wohnungen Mietinteressenten aus Zürich bevorzugt. Eine Mehrheit aus SVP, FDP und SP haben ein Postulat an den Stadtrat überwiesen.

Dieser hat nun zwei Jahre, um abzuklären, ob und wie eine solche Regel umsetzbar wäre. Bei verschiedenen Interessengruppen kommt das Anliegen allerdings schon heute schlecht an – wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt.

Stadt soll sich nicht abgrenzen

«Die reiche Stadt Zürich soll sich nicht vom Umland abgrenzen», findet etwa Walter Angst vom Mieterinnen- und Mieterverband Zürich. Caritas Zürich kritisiert: «Dass der Gemeinderat Zuwanderung und Wohnungsnot verbindet, ist störend.»

Nur noch «Biozürcher»?

Es gebe zahlreiche Menschen, die auf kurze Arbeitswege angewiesen seien, sagt Angst. Insbesondere jene, die Schicht arbeiteten. Der Vorstoss habe «ein Geschmäckle»: «Muss man inzwischen ein Biozürcher sein, um eine Wohnung in der Stadt Zürich zu erhalten?»

Komme jemand etwa aus Schlieren, hätte er bereits Nachteile bei der Wohnungssuche in Zürich. «Die reiche Stadt Zürich soll sich nicht vom Umland abgrenzen.»

Für durchmischte Quartiere

Natürlich sei es super, wenn jemand im angestammten Quartier bleiben könne, sagt Angst. Doch es sei ebenso wichtig, dass die Quartiere gut durchmischt seien. Zudem gebe es bereits genügend Reglemente. «Damit können wir die Wohnprobleme auch nicht lösen.»

Thomas Renggli