Die AfD, Partei von Kanzlerkandidatin Alice Weidel, hat im aktuellen Wahlkampf ihre höchste Einzelspende mutmasslich über einen in Zürich und London gemeldeten Milliardär erhalten, berichtete Tamedia unter Berufung auf Recherchen des «Spiegels».
Transfer via Österreich
Henning Conle soll dem früheren österreichischen FPÖ-Politiker Gerhard Dingler 2,6 Millionen Euro geschenkt haben, bevor dieser 2,35 Millionen Euro für eine AfD-Plakatkampagne spendete.
Österreichische Ermittler prüfen, ob Dingler als Strohmann fungierte. Conle soll bereits 2017 illegale Spenden in Höhe von 132’000 Euro an die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel gezahlt haben, die über Schweizer Pharmafirmen transferiert worden sein sollen.
Illegale Parteienfinanzierung
Bestätigt sich der Verdacht, wäre das nach deutschem Recht illegale Parteienfinanzierung, denn Spender dürfen nicht verschleiert werden. Entsprechend gross war die Aufregung in Berlin, als der neue Hinweis auf verdeckte Unterstützung der AfD eine Woche vor der Bundestagswahl bekannt wurde.
Umgehend schaltete sich die Bundestagsverwaltung in den Fall ein und startete eine «Sachverhaltsklärung». In Österreich ermitteln das Bundeskriminalamt und die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst. Der Verdacht auf Geldwäsche steht im Raum.
Kein Foto des Geldgebers
Über den mutmasslichen Geldgeber im Hintergrund ist nur wenig bekannt. Conle meidet die Öffentlichkeit, noch nicht einmal ein Foto von ihm ist in Umlauf.