Mit einem auf drei Jahre angelegten Projekt will die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ein Mediationsangebot aufbauen. Mit den neuen Mediationen sollen sich die Parteien im Gespräch einigen. Damit sollen Pendenzen abgebaut und langwierige Untersuchungen verhindert werden, berichtet der «Sonntagsblick».
In vielen Fällen sinnvoll
Staatsanwältin Susanne Fischer ist für das neue Projekt zuständig. Sie war zuvor viele Jahre in der Verfolgung von schweren Straffällen wie Drogen- und Menschenhandel sowie Bandenkriminalität tätig. Mediation könnte etwa in arbeits-, bau- und familienrechtlichen Streitigkeiten, Auseinandersetzungen zwischen Nachbarn sowie in Fällen von unlauterem Wettbewerb angewandt werden.
Andere Kantone als Vorbild
Das Angebot soll die Strafverfahren für Bagatelldelikte reduzieren und den hohen Pendenzenberg bei der Staatsanwaltschaft abbauen. Andere Kantone – Genf, Neuenburg, Freiburg und Basel-Landschaft – führen bereits strafrechtliche Mediationen durch.
Streite schlichten
In einer Mediation gehe es darum, die Beteiligten zu verstehen, sie wertfrei und ohne zu urteilen anzuhören, sagt Fischer. Die Mediatorin oder der Mediator helfe dabei, herauszufinden, was hinter einem Konflikt steckt. Damit könne es gelingen, dass die Streitparteien Verständnis füreinander fänden. Mit einer gemeinsamen Kommunikationsbasis können die Parteien dann selbst Lösungen für ihren Konflikt vorschlagen.