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Kanton Zürich
08.03.2025
08.03.2025 07:55 Uhr

Zürich plant vorgeburtlichen Mutterschutz

Mutterschaftsurlaub schon vor der Geburt: Zürich will neue Wege gehen, um Frauen zu schützen.
Mutterschaftsurlaub schon vor der Geburt: Zürich will neue Wege gehen, um Frauen zu schützen. Bild: pixabay
Zürich sorgt mit einer neuen Idee für Diskussionen: Staatliche Angestellte sollen zwei bis drei Wochen vor der Geburt ihres Kindes bezahlten Mutterschaftsurlaub erhalten.

Finanziert soll der Mutterschaftsurlaub durch Steuergelder werden. Während dies werdenden Müttern Erleichterung bringen soll, fürchten viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Wettbewerbsnachteile.

Kritiker warnen

Kritiker wie der Verband Arbeitgeber Zürich (VZH) warnen vor einem  «verzerrten Arbeitsmarkt», da der Staat bereits höhere Löhne zahle als die Privatwirtschaft. Die Präsidentin des KMU-Verbands Winterthur, Désirée Schiess, kritisiert, dass öffentliche Arbeitgeber ihre Attraktivität durch Steuergelder steigern, während private Firmen die Kosten selbst tragen müssten.

Zurückhaltende Reaktionen

Einige Unternehmen reagieren zurückhaltend. Rudi Bindella, Chef des Gastrounternehmens Bindella, zeigt sich offen für flexible Lösungen, betont aber, dass jeder Fall individuell betrachtet werde. Bei der Confiserie Honold sieht man einen fixen vorgeburtlichen Mutterschutz als wirtschaftliche Herausforderung.

Bereits heute sind viele werdende Mütter spätestens zwei Wochen vor der Geburt krankgeschrieben. In manchen Branchen gibt es zudem indirekte Regelungen für einen früheren Mutterschaftsantritt, allerdings ohne zusätzliche Zeit.

Winterthur zieht bereits nach und plant ebenfalls drei Wochen vorgeburtlichen Mutterschutz für Stadtangestellte. Die geschätzten Kosten? Rund 50.000 Franken pro Jahr. Im Kanton Zürich sollen es 1,3 Millionen Franken sein.

 

Zürich24