Die Staatsanwaltschaft Zürich ermittelt gegen einen türkisch-schweizerischen Arzt, der in den Kantonen Zürich und Zug Praxen betrieb und fiktive Coronatests abgerechnet haben soll. Der Betrag, den der Arzt auf diese Weise erschlichen haben soll, beläuft sich auf rund 1,5 Millionen Franken.
Laut dem «Tages-Anzeiger» soll der Mann eine Liste angeblich durchgeführter Tests genutzt haben, die er von einem Tattoo-Studio-Besitzer in der Region Zürich erhalten hatte. Es wird vermutet, dass der Arzt die Namen realer Personen verwendete, um die falschen Abrechnungen vorzunehmen.
Neustart in Dubai
Der Arzt, der sowohl die türkische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzt, hat inzwischen seinen Namen geändert und ist nach Dubai gezogen, wo er angeblich einen Neustart anstrebt. In sozialen Medien deutete er an, dort neue berufliche Wege zu gehen.
Nicht das erste Mal
Der Fall des Arztes ist nicht der erste Skandal, mit dem er in Erscheinung tritt. Vor fast einem Jahr sorgte der Mediziner bereits für Aufsehen, als er seine Praxen in Zürich und Zug über Nacht schloss. Patienten in Unterägeri erfuhren von der Schliessung nur durch einen Zettel an der Tür. Der Arzt erklärte damals, dass er aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht mehr arbeiten konnte und Konkurs anmelden musste.
Frühere und aktuelle Vorwürfe
Wie nun bekannt wurde, hat der Arzt in sämtlichen fünf Kantonen, in denen er zuvor praktizierte, seine Praxisbewilligung verloren. In Zug wurde zudem festgestellt, dass er Mitarbeiter ohne die notwendige medizinische Ausbildung angestellt hatte. Auf die aktuellen Vorwürfe wollte sich der Arzt nicht äussern. Es gilt jedoch die Unschuldsvermutung.
Die Ermittlungen der Zürcher Staatsanwaltschaft dauern an, während der Arzt weiterhin in Dubai lebt und offenbar dort einen neuen Lebensabschnitt beginnt.