Aktuell unterrichten im Kanton Zürich zwischen 500 und 600 sogenannte «Polis», also Lehrpersonen ohne abgeschlossenes Lehrdiplom. Doch laut Silvia Rüedi, Prorektorin Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), holen nur rund 100 dieser Lehrpersonen ihr Diplom nach. Das entspricht einem Fünftel der Quereinsteiger.
Spezielle Studiengänge
Die PHZH bietet spezielle Programme für Polis an, um ihnen den Einstieg in die Ausbildung zu erleichtern. Doch in diesen Kursen sind nur etwa 30 Studierende eingeschrieben. Weitere 70 Personen ohne Lehrdiplom vermutet die PHZH in regulären Lehramtsstudiengängen. Trotzdem bleibt die Zahl der Weiterbildenden gering.
Folgen für die Schulqualität
Der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband sieht diese Entwicklung kritisch. Obwohl sie dankbar für die Quereinsteiger sind, ist die Qualität an den Schulen entscheidend.
Nur mit gut ausgebildeten Lehrpersonen könne der Lehrerengpass langfristig entschärft werden. Ob auch im nächsten Schuljahr weiterhin Personen ohne Diplom unterrichten dürfen, ist noch unklar. Die kantonale Bildungsdirektion will dazu noch in diesem Monat eine Entscheidung treffen.