Die Stadt Zürich hat eine Befragung unter ihren Mitarbeiterinnen durchgeführt, um das Thema Menstruationsbeschwerden am Arbeitsplatz besser zu verstehen und Lösungen zu finden.
63 Prozent mit starken Beschwerden
Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der Tatsache, dass 63 Prozent der Befragten regelmässig unter starken Beschwerden leiden, viele betroffene Mitarbeiterinnen von bestehenden Möglichkeiten wie Krankmeldung, Homeoffice oder längeren Pausen keinen Gebrauch machen.
Gute Rücklaufquote der Umfrage
Die Befragung wurde im Mai und Juni letzten Jahres durchgeführt, wobei rund 10.000 der knapp 20.000 angeschriebenen Mitarbeiterinnen teilnahmen. Mit einer Rücklaufquote von 49 Prozent liefert die Umfrage eine solide und repräsentative Grundlage für zukünftige Massnahmen.
Die Befragung wurde vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern im Auftrag der Stadt Zürich durchgeführt.
Ergebnisse der Befragung
63 Prozent gaben an, regelmässig unter starken Menstruationsbeschwerden zu leiden, wobei insbesondere jüngere Frauen überdurchschnittlich betroffen sind. Trotz der Verfügbarkeit von Möglichkeiten wie Krankmeldung oder Homeoffice nutzen 61 Prozent der Befragten diese Optionen nicht.
Ein weiteres auffälliges Ergebnis ist, dass Menstruationsbeschwerden oft tabuisiert werden. Zwei Drittel der Betroffenen geben an, aus Scham oder anderen Gründen lieber allgemeinere Beschwerden wie Kopfschmerzen als Entschuldigung für ihre Abwesenheit an. Dies zeigt, dass Menstruation am Arbeitsplatz nach wie vor ein Tabuthema darstellt.
Ein grosser Teil der Betroffenen, genau 86 Prozent, wünscht sich jedoch eine offenere Kommunikation über das Thema. Insbesondere jüngere Mitarbeiterinnen und Lernende würden eine Menstruationsdispens stärker in Anspruch nehmen, während ältere Mitarbeiterinnen oft zurückhaltender sind.
Ziel: Eine offene Kommunikation
Mit den Ergebnissen der Befragung möchte die Stadt Zürich das Thema weiter enttabuisieren und die Situation der betroffenen Mitarbeiterinnen verbessern.
Die Stadt Zürich plant nun, die bestehenden Angebote wie Homeoffice, längere Pausen oder Krankmeldungen besser in die Praxis umzusetzen und die Mitarbeiterinnen zu ermutigen, diese auch zu nutzen.