Der Mosambik-Skandal begann 2013, als britische Tochtergesellschaften der Credit Suisse mosambikanischen Staatsunternehmen Kredite in Höhe von 2 Milliarden Dollar gewährten. Ursprünglich sollte das Geld in die Stärkung der Küstenwache und in eine Thunfisch-Fangflotte fliessen.
Doch statt dieser Investitionen landeten hunderte Millionen Dollar in den Taschen korrupten Beamten. Medienberichten zufolge konnten die beteiligten Staatsunternehmen ihre Schulden nicht bedienen, was Mosambik in eine verheerende Schuldenkrise stürzte.
Die Entscheidung, wegzusehen
Bereits im Jahr 2016 häuften sich negative Informationen und Medienberichte über die Mosambik-Geschäfte. Inzwischen war klar, dass die involvierten Unternehmen und deren Partner tief in Korruption verwickelt waren, doch die Credit Suisse, die über das Konto der Firma Palomar mit den Transaktionen verbunden war, hielt sich zurück.
Trotz des bestehenden Verdachts auf Geldwäscherei entschied sich die CS, keine Meldung bei der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) zu machen. Erst 2019, als der Skandal durch Anklagen des US-Justizministeriums in die Öffentlichkeit geriet, ging die Bank öffentlich vor und erstattete schliesslich eine Anzeige.
Die Rolle der Risikochefin
Die beschuldigte Ex-Managerin der Credit Suisse war zu jener Zeit für das Risikomanagement des Unternehmens verantwortlich. Laut dem EFD war sie sich der Verdachtsmomente bewusst, versäumte jedoch, den Fall der MROS zu melden. Ihr Handeln, oder besser gesagt, das Nicht-Handeln, wird als fahrlässig angesehen, da eine frühzeitige Meldung die Chancen erhöht hätte, den Geldfluss nachzuvollziehen und möglicherweise zu stoppen.
Doch die ehemalige Managerin zeigt keine Reue und verweist darauf, dass sie nicht allein für diese Entscheidung verantwortlich gewesen sei. Ihre Anwälte wiesen die Vorwürfe als «nicht nachvollziehbar» zurück und kündigten an, gegen die Strafe vorzugehen und den Fall vor das Bundesstrafgericht zu bringen. Die Strafverfügung ist bisher nicht rechtskräftig, und der Rechtsstreit wird weitergehen.