Ein Drucker ist nicht einfach ein Drucker. Statt nur bedrucktes Papier kommt heute alles Mögliche aus einem Drucker – dank der 3D-Drucktechnologie. Allerdings blieben die damit produzierten Mengen bisher überschaubar.
Das ändert sich nun: Möglich ist neuerdings auch die industrielle Grossserienfertigung. Damit erschliessen sich ganz neue Perspektiven für den 3D-Druck, der bisher trotz grossem Zukunftspotenzial ein gewisses Nischendasein führte.
Exentis Group AG
Ganz vorne dabei bei der Entwicklung dieser Zukunftstechnologie ist die Schweizer Exentis Group AG. Sie bietet im Rahmen ihrer Technologieplattform sogenannte 3D-Siebdruck-Produktionssysteme an, die pro Jahr Millionen von Bauteilen herstellen können.
Die Anwendung ist sehr vielfältig. Sie reicht von ultrafeinen Mikrofiltern, die in Autos zur zuverlässigen Filterung von Hydrauliköl in Bremssystemen eingesetzt werden, bis zu Applikationen für Brennstoffzellen oder Energiespeichern.
Getimte Wirkstoffabgabe
Überraschend mag klingen, dass mit der umfassend patentierten 3D-Drucktechnologie von Exentis auch Tabletten hergestellt werden. Ein einziger «Drucker» der neuesten Generation kann sogar mehr als 200 Millionen Tabletten pro Jahr produzieren.
Das Besondere dabei: Das Wirkstoffabgabeprofil der Tabletten kann flexibel eingestellt werden. Das heisst, man kann genau timen, wann wie viel eines Wirkstoffes in den menschlichen Körper gelangt. Und das mit bis zu drei Wirkstoffen auf einer Tablette.
Kein mühsames Aufstehen
Das hat entscheidende Vorteile. «Für Patienten, die auf eine kontinuierliche Wirkstoffzufuhr oder eine Wirkstoffeinnahme zu exakt definierten Zeitpunkten angewiesen sind, erhöht sich so der Komfort deutlich», sagt CFO & Head of Business Development Raju Willener.
Die Notwendigkeit von stationären Krankenhausaufenthalten für Infusionen entfalle dadurch, ebenso das mühsame Aufstehen in der Nacht.
Diabetes, Parkinson, Epilepsie
Zu den Krankheiten, zu deren Behandlung bereits Medikamente unter Anwendung der Exentis-3D-Technologie entwickelt werden, zählen Diabetes, Parkinson und Epilepsie.
Weitere mögliche Anwendungsgebiete liegen im boomenden Bereich der Nahrungsergänzungsmittel oder in der Tiermedizin.
Bereits erfolgreich am Markt
Mit den drei strategischen Geschäftsfeldern New Energy, Ultrafeine Strukturen und eben Pharma ist das junge Schweizer Unternehmen bereits erfolgreich am Markt. «Wir haben das Ziel, unsere 3D-Technologie als Industriestandard zu etablieren», sagt Vertriebsvorstand Gürsel Demircali.
Es könnte also sein, dass Sie schon bald eine Tablette schlucken oder mit einem Auto herumfahren – ob Verbrenner oder Elektro –, hinter denen die innovative Technologie von Exentis steckt.
Weitere Informationen unter: www.exentis-group.com