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Schweiz
27.03.2025

Versicherungen im Klima-Check

Symbolbild
Symbolbild Bild: Adobe Stock
Schweizer Versicherungen investieren weiter in fossile Energien, trotz steigender Klimarisiken. Ein neues Ranking zeigt: Keine erfüllt die Ziele des Pariser Klimaabkommens.

Versicherungen spielen eine doppelte Rolle in der Klimakrise: Sie sind nicht nur Risikoträger, sondern auch Investoren in fossile Brennstoffe. Ein aktuelles Rating der Organisation Campax zeigt, dass die acht grössten Sach- und Haftpflichtversicherer der Schweiz ihrer Verantwortung nur ungenügend nachkommen. Keine von ihnen erfüllt die Anforderungen des Pariser Klimaabkommens.

Generali führt

Im Ranking schneidet die Generali am besten ab, da sie als erstes Unternehmen Schritte unternommen hat, neue Öl- und Gasanlagen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Versicherung auszuschliessen. Am schlechtesten bewertet wird hingegen die Vaudoise, deren Richtlinien zu unpräzise sind. Sie macht keine klaren Angaben dazu, wie sie Unternehmen aus dem fossilen Bereich tatsächlich ausschliesst.

Verheerende Folgen 

Die mangelhaften Richtlinien haben reale Konsequenzen. Ein Beispiel ist das Flüssiggas-Terminal Calcasieu Pass in den USA, das von Versicherern wie Swiss Re, AXA, Allianz, Zurich und Helvetia unterstützt wird. Das Terminal verursacht nicht nur hohe CO₂-Emissionen, sondern schädigt auch die lokale Bevölkerung. 

Versicherungen schaden sich

Ironischerweise gefährden Versicherungen mit ihren Investitionen in fossile Brennstoffe ihr eigenes Geschäftsmodell. Die steigende Zahl von Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Erdrutschen führt zu immer höheren Schadensauszahlungen. In besonders betroffenen Regionen wie Florida ist bereits eine Versicherungskrise ausgebrochen: Prämien steigen, Versicherer gehen bankrott oder ziehen sich aus dem Markt zurück.

Auch das stabile Schweizer System der Elementarschadenversicherung könnte langfristig unter der Klimakrise leiden. „Schweizer Versicherungen tragen mit ihren Geschäften zur Klimaerhitzung bei. Damit setzen sie nicht nur unsere Zukunft aufs Spiel, sondern auch ihr eigenes Geschäftsmodell“, warnt Nora Scheel von Campax.

Zürich24