«Unseren Mitgliedsfirmen empfehlen wir, eine gewisse Nüchternheit zu bewahren», erklärte Jean-Philippe Kohl, Vizedirektor und Leiter Wirtschaftspolitik von Swissmem, gegenüber den Medien, so der Keystone- SDA. Unternehmen sollten sich zunächst ein genaues Bild von den neuen Zöllen machen und den Dialog mit ihren amerikanischen Kunden suchen.
Die US-Politik sei bekannt für plötzliche Wendungen, weshalb vorschnelle Reaktionen kontraproduktiv sein könnten. «Firmen sollten jetzt sicher nicht in Panik geraten», so Kohl weiter. Die Branche habe bereits zahlreiche Krisen überstanden und sich stets erfolgreich angepasst. Auch wenn es diesmal schwierig werde, sei ein besonnener Umgang gefragt.
Drohender Exportrückgang
Auch wenn die genauen Folgen der neuen US-Zölle noch unklar sind, rechnet Swissmem mit einem massiven Rückgang der Exporte. Die Auswirkungen werden nicht graduell sein, sondern vermutlich im zweistelligen Prozentbereich liegen.
Besonders bitter sei, dass die USA zuletzt einer der wenigen Wachstumsmärkte für die Schweizer Industrie waren. Ein Einbruch in diesem Bereich könnte gravierende Folgen für die Investitionen der Unternehmen haben, insbesondere für Zulieferer und Maschinenbauer.
Hoffnung auf Intervention
Angesichts der drohenden Einbussen fordert Swissmem den Bundesrat auf, umgehend auf höchster diplomatischer Ebene mit den USA zu verhandeln. Schweizer Firmen seien bedeutende Investoren in den USA, mit Produktionsstandorten in allen Bundesstaaten. Dies sei bei der Entscheidung der US-Regierung offenbar nicht ausreichend berücksichtigt worden.
Von Vergeltungsmassnahmen oder Gegenzöllen hält Kohl jedoch nichts.
(Quelle: Keystone-SDA)