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Stadt Zürich
15.04.2025
16.04.2025 15:21 Uhr

ETH startet KI-Offensive

Die ETH Zürich entwickelt derzeit ein eigenes KI-Sprachmodell.
Die ETH Zürich entwickelt derzeit ein eigenes KI-Sprachmodell. Bild: Pixabay: Franz Bachinger
Die ETH Zürich will die Schweiz zum globalen Hotspot für Künstliche Intelligenz machen. Dies soll mit Hilfe eines eigenen KI-Sprachmodell und einem nationalen Forschungsnetzwerk geschehen.

Die ETH Zürich forciert ihren Kurs in Sachen künstliche Intelligenz. Bereits im Sommer will sie ein eigenes Schweizer KI-Sprachmodell veröffentlichen. Entwickelt wird dieses am neu gegründeten Schweizerischen Nationalen Institut für KI (SNAI), das nationale Kräfte in Forschung und Technologie bündelt. ETH-Präsident Joël Mesot stellte die Pläne am Dienstag am Jahresmediengespräch der Hochschule vor. Mit an Bord sind auch die EPFL, weitere Hochschulen und Forschungsinstitutionen.

KI aus der Schweiz 

Das Sprachmodell soll als solide technologische Basis dienen, auf der Behörden, Unternehmen und Forschungseinrichtungen spezifische Anwendungen aufbauen können. Dabei setzt die ETH auf Kooperation statt Konkurrenz. Unterstützt wird das Vorhaben durch den neuen Hochleistungsrechner «Alps», der im Herbst 2024 in Lugano in Betrieb genommen wird.

Das ETH-Modell soll nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit sein, sondern auch ethische und gesellschaftliche Standards setzen. Während es zunehmend Kritik an intransparenten, ausländischen KI-Systemen gibt, sieht sich die Schweiz in einer Vorreiterrolle: neutral, sicher, präzise, typisch schweizerisch eben.

Forscher-Boom USA

Nicht nur die Technologie, auch das Forscherinteresse am Standort Schweiz steigt. Grund dafür sind laut Mesot auch politische Entwicklungen in den USA. Die wachsende Unsicherheit unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, insbesondere durch restriktive Massnahmen unter der Regierung von Donald Trump, mache sich bemerkbar. Die ETH erhält derzeit vermehrt Bewerbungen von US-Forschenden, will aber keine gezielte Abwerbung betreiben. Vielmehr hofft die Hochschule auf ein offenes, internationales Klima.

(Quelle: Keystone-SDA)

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