Was auf den ersten Blick nach einem Küchenexperiment klingt, ist tatsächlich ein vielversprechender Pilotversuch, den Schutz und Rettung Zürich zusammen mit weiteren Feuerwehren im Kanton durchführt. Seit Sommer 2024 werden über 20 Einsatzfahrzeuge mit hydriertem Pflanzenöl (HVO – Hydrotreated Vegetable Oil) betrieben. Und die ersten Ergebnisse sprechen für sich.
Frittieröl wird Einsatzkraft
HVO wird aus gebrauchten Speiseölen und Fetten gewonnen, wie etwa aus Restaurantabfällen oder Rückständen der Lebensmittelindustrie. Der umweltfreundliche Kraftstoff kann einfach wie Diesel getankt werden, sogar gemischt, und benötigt keine neuen Fahrzeuge oder spezielle Tankanlagen.
Gerade für Feuerwehrleute hat das Vorteile, denn HVO stinkt nicht und produziert deutlich weniger Russ.
Nachhaltigkeit mit Zukunft
Bereits die Hälfte der insgesamt 28'000 Liter HVO wurden verbraucht, das bedeutet eine Einsparung von 32 Tonnen CO₂. Schutz und Rettung Zürich hat den Versuch auf weitere 60 Fahrzeuge ausgeweitet, sämtliche eigene Tankstellen wurden auf HVO umgestellt.
Noch ein Preisproblem
Der Literpreis für HVO liegt derzeit etwa 40 Rappen über dem für Diesel, weil die Produktionsmenge noch zu klein ist. Doch auch hier zeichnet sich Besserung ab: Im Wallis ist eine eigene HVO-Produktionsanlage geplant, wodurch Lieferketten kürzer, Preise günstiger und die Umweltbilanz noch besser werden sollen.