Frühmorgens vor Zürcher Schulhäusern herrscht geschäftiges Treiben, nicht nur auf zwei Beinen, sondern zunehmend auch auf zwei Rädern. Immer mehr Eltern setzen auf E-Scooter und E-Roller, um ihre Kinder schnell und unkompliziert zur Schule oder in den Kindergarten zu bringen. Die elektrischen Flitzer gelten als hip, bequem und zeitsparend. Doch der neue Trend bringt gefährliche Regelverstösse mit sich.
Unsicher unterwegs
Wie die NZZ und das Nachrichtenportal nau.ch berichten, hat die Polizei in einem Brief an Eltern und Erziehungsberechtigte auf die zunehmenden Missstände aufmerksam gemacht. «Die Sicherheit Ihrer Kinder ist uns wichtig», heisst es darin. Immer häufiger würden Kinder unter 14 Jahren, teils zu zweit auf einem Roller, auf dem Schulweg beobachtet. Dabei dürfen E-Scooter erst ab 14 Jahren gefahren werden, und bis zum 16. Lebensjahr ist ein Mofa-Ausweis der Kategorie M erforderlich.
Zu gefährlich und zu jung
Besonders besorgniserregend sei das Verhalten in unmittelbarer Nähe von Schulhäusern, wo Schul-Instruktoren immer häufiger regelwidrige Nutzung feststellen. Etwa mehrere Kinder auf einem Roller oder Fahrten auf dem Trottoir. Auch wenn keine offizielle Statistik zu Bussen oder Unfällen vorliegt, sieht die Polizei Handlungsbedarf.
Deshalb wird die Stadtpolizei Zürich künftig vermehrt präventiv vor Ort sein und im Rahmen der Verkehrsinstruktion informieren.
Bequemlichkeit und Verantwortung
Dass sich Eltern nach praktischen Alternativen zum klassischen Elterntaxi umsehen, ist nachvollziehbar. Laut einer 2023 veröffentlichten Umfrage des Versicherungskonzerns Axa wird in der Schweiz jedes vierte Kind mindestens einmal pro Woche mit dem Auto zur Schule gefahren. Der Griff zum E-Scooter scheint da wie eine moderne Lösung, doch sie ist nur dann sinnvoll, wenn Regeln und Sicherheitsvorgaben beachtet werden.