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Kanton Zürich
25.04.2025
26.04.2025 07:44 Uhr

Haustiere angeschossen

Nach mehreren rätselhaften Vorfällen mit den Tieren wächst die Sorge auf dem Hof der Familie Ledergerber.
Nach mehreren rätselhaften Vorfällen mit den Tieren wächst die Sorge auf dem Hof der Familie Ledergerber. Bild: KI
Auf dem Hof von SVP-Präsident Ledergerber bei Herrliberg wurden mehrere Haustiere verletzt. Die Familie bittet nach neuen Vorfällen um Hilfe.

Seit dem letzten Herbst häufen sich auf dem Schlattgut oberhalb von Herrliberg rätselhafte Vorfälle. Mehrere Tiere, die zum Hof des Zürcher SVP-Präsidenten Domenik Ledergerber gehören, sind seither verschwunden oder wurden schwer verletzt aufgefunden.

Den Anfang machte der Kater Max, der im September angeschossen wurde. Die Verletzungen waren so gravierend, dass das Tier eingeschläfert werden musste. Im Dezember kehrte Kater Moritz nicht mehr zurück. Und im Frühling verschwand eine weitere Katze spurlos.

Auch Hofhund Nero wurde Opfer eines Vorfalls. Er erlitt eine schwere Vergiftung, überlebte aber nach einem mehrtägigen Aufenthalt im Tierspital nur knapp.

Erneuter Vorfall

Anfang dieser Woche traf es erneut eines der Tiere. Kater Tommy kam am Abend mit einer auffälligen Verletzung nach Hause. Er hinkte stark und wurde sofort ins Tierspital gebracht. Dort diagnostizierten die Ärzte eine tiefe Wunde sowie zwei abgerissene Sehnen. Woher die Verletzungen stammen, ist unklar.

Die Familie machte den Vorfall öffentlich und wandte sich über einen Instagram-Beitrag an die Bevölkerung. Ziel war es, auf die wiederholten Vorfälle aufmerksam zu machen und Unterstützung zu erhalten.

Gezielter Angriff

Zunächst ging die Familie von unglücklichen Einzelfällen aus. Doch mit jedem neuen Vorfall wuchs das Gefühl, dass es sich um gezielte Angriffe handeln könnte. Besonders die Kinder seien von der Situation stark betroffen.

Bei der tierärztlichen Untersuchung von Kater Max wurden drei Metallteile im Körper entdeckt. Die Familie vermutet, dass es sich dabei um Schrot handelte. Auch im Fall von Nero gingen die Tierärzte nicht von einem natürlichen Ursprung der Vergiftung aus. Verdorbenes Futter konnte ausgeschlossen werden.

Keine konkreten Hinweise

Der aktuelle Fall mit Kater Tommy habe die Familie endgültig aufgeschreckt. Zwar wurde diesmal kein Projektil gefunden, doch die Art der Verletzung lasse erneut eine gezielte Einwirkung vermuten.

Mehrere der bisherigen Vorfälle wurden bei der Polizei angezeigt und dokumentiert. Bisher fehlen jedoch konkrete Hinweise. Auch aus der Nachbarschaft oder von anderen Tierhaltern aus der Region seien keine vergleichbaren Ereignisse bekannt geworden.

Politisches Motiv wird bezweifelt

Einen Zusammenhang mit seiner politischen Funktion als Kantonsrat und SVP-Präsident hält Ledergerber für unwahrscheinlich. Sollte ein gezielter Angriff vorliegen, müsse der Täter die Tiere gut kennen und wissen, dass sie zum Hof gehören. Zudem gäbe es keine Anzeichen dafür, dass die Taten direkt auf dem Gelände des Hofs verübt wurden.

Solidarität nach Spendenaufruf

Neben der Sorge um die Tiere steht die Familie inzwischen auch vor einer finanziellen Belastung. Die Kosten für tierärztliche Behandlungen summieren sich mittlerweile auf beinahe 10’000 Franken. Allein der Eingriff an Kater Tommy kostet zwischen 3000 und 4000 Franken.

Tommy gilt auf dem Hof nicht nur als Tier, sondern als Teil der Familie. Viele Kunden des Hofladens kannten ihn, er war sehr zutraulich und stieg Spaziergängern oft auf die Schultern. Die Verbundenheit der Menschen mit dem Tier führte schliesslich zu einem Spendenaufruf.

Die Reaktion war eindrücklich: Innerhalb eines Tages gingen rund 2000 Franken ein. Durch die finanzielle Unterstützung konnte die Familie die notwendige Operation für Tommy veranlassen – eine grosse Erleichterung in einer belastenden Zeit.

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