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Kanton Zürich
05.05.2025
06.05.2025 07:59 Uhr

Geheime Wahlen für ZKB und EKZ

Der Zürcher Kantonsrat soll den Bankrat künftig in geheimer Wahl ernennen. Es zähle die Kompetenz, nicht die Parteizugehörigkeit. (Symbolbild)
Der Zürcher Kantonsrat soll den Bankrat künftig in geheimer Wahl ernennen. Es zähle die Kompetenz, nicht die Parteizugehörigkeit. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Der Kantonsrat will die Führung der Kantonalbank (ZKB) und der Elektrizitätswerke (EKZ) künftig in einer geheimen Wahl bestimmen. Das Parlament unterstützt den entsprechenden Vorschlag.

Die Parlamentarische Initiative von Mitte, GLP, Grünen, EVP, AL und SP holte 98 Stimmen. Für die vorläufige Unterstützung waren 60 Stimmen notwendig. Der Vorstoss geht nun an die zuständige Kommission und kommt dann erneut in den Rat. Angesichts der breiten Unterstützung dürfte die Änderung gutgeheissen werden.

Bis anhin werden die Verwaltungs- respektive die Bankräte von EKZ und ZKB in offener Wahl ernannt. Die Öffentlichkeit sieht also, welche Parlamentarierinnen und Parlamentarier jemanden wählen oder nicht. Für eine Mehrheit des Parlaments ist dies ein Nachteil.

«Ohne Diskussion durchgewunken»

«Die Kandidierenden werden in der Regel ohne Diskussion durchgewunken. Sachliche Kritik ist nicht zu hören», begründete Marzena Kopp (Mitte, Meilen) den Vorstoss. Grund dafür ist, dass viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier eine Retourkutsche befürchten, wenn Kandidierende der eigenen Partei zur Wahl stehen.

Kompetenz soll entscheiden

Kandidierende für diese wichtigen Gremien sollten aber aufgrund ihrer Kompetenz gewählt werden. «Nicht wegen ihrer Parteizugehörigkeit oder aus Angst vor Retourkutschen.»

Die besten Köpfe

Gleicher Meinung war die EVP. Wer kompetent sei, brauche eine geheime Wahl nicht zu fürchten, sagte Markus Schaaf (Zell). «Es braucht die besten Köpfe, nicht die Köpfe mit dem besten Netzwerk.» Eine geheime Wahl erlaube es dem Parlament, ohne Druck abzustimmen.

Für die AL, die ebenfalls geheime Wahlen forderte, ist der Vorstoss auch ein Signal an die grossen Parteien. «Sie sollten mehr Qualitätsbewusstsein an den Tag legen», sagte Judith Stofer (Dübendorf). Dies war bisher offenbar nicht immer der Fall.

Tiefer Frauenanteil

Die Wahl des Bankrates und des Bankpräsidiums hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Misstönen geführt. In mehreren Fällen bezweifelten die anderen Parteien, ob einzelne Kandidaten überhaupt kompetent genug seien. Kritisiert wurde auch der tiefe Frauenanteil.

ZKB-Kandidierende werden vorgeprüft

Gegen geheime Wahlen sprachen sich SVP, FDP und EDU aus. «Transparente Wahlen müssen offen ablaufen, nicht geheim», sagte SVP-Kantonsrat André Bender (Oberengstringen). Die Kandidierenden für den ZKB-Bankrat würden bereits heute vorgeprüft. Die Qualität sei also gegeben, sagte Bender.

Kritik der Bürgerlichen

Die FDP unterstützte den Vorstoss für geheime Wahlen ebenfalls nicht. «Die FDP ist aber bereit, über den Prozess solcher Wahlen zu diskutieren und zu überlegen, ob es Änderungen braucht», sagte Claudio Zihlmann (Zürich).

Keystone-SDA