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28.05.2025

Stickige Tunnelfahrt mit der S-Bahn

Am Montagmorgen blieb eine S-Bahn in Zürich stecken.
Am Montagmorgen blieb eine S-Bahn in Zürich stecken. Bild: KI
Eine überfüllte S-Bahn blieb am Montagmorgen bei Zürich im Tunnel stecken. Rund 80 Minuten mussten die Passagiere ohne Lüftung und teils ohne Licht ausharren.

Eine überfüllte S-Bahn, die am Montagmorgen im Tunnel zwischen Zürich Tiefenbrunnen und Stadelhofen stecken blieb, sorgte für Alarm und Frust bei den Passagieren. Rund 80 Minuten mussten sie bei stehender Luft und zeitweise ohne Licht ausharren, bevor Hilfe kam. Die Situation an Bord wurde zunehmend unangenehm. Die Lüftung versagte, es wurde stickig, und vereinzelt klagten Reisende über gesundheitliche Beschwerden. Ein Passagier aktivierte aus Sorge um die Luftqualität die Notöffnung einer Türe. Ein anderer löste den Notfallalarm aus und alarmierte so die Transportpolizei, worauf ein Krankenwagen aufgeboten wurde.

Sicherheitsvorgaben eingehalten

Die SBB bestätigten den Vorfall auf Anfrage und betonten, dass Sicherheitsvorgaben eingehalten worden seien. Das Abschleppen eines liegengebliebenen Zuges in einem dicht befahrenen Tunnelnetz sei logistisch komplex und erfordere Zeit. Zwar stünden Ersatzlokomotiven bereit, doch müssten bei jeder Intervention zahlreiche Sicherheitsmassnahmen beachtet werden.

Nur im Notfall

In sozialen Medien wurde die Frage laut, ob die Passagiere die Scheiben hätten einschlagen sollen, um frische Luft zu bekommen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) rät hiervon jedoch klar ab. Das Einschlagen der Scheiben sei nur in echten Notfällen erlaubt – etwa bei Feuer oder einem Unfall. Zudem sei dies mit Verletzungsgefahr verbunden. Für Notfälle gebe es in allen Zügen spezielle Türnotöffnungen, die auch bei Stromausfall funktionierten.

BAV überprüft

Das BAV will den Vorfall nun im Rahmen seiner regulären Sicherheitsüberwachung prüfen. Zwar mischt sich die Behörde nicht direkt in den Betrieb der Bahnunternehmen ein, doch Fälle wie dieser könnten Anlass für weitergehende Fragen an die SBB geben.

Zürich24