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Stadt Zürich
03.07.2025
03.07.2025 06:37 Uhr

Quartiervereine: Selbstbedienung in Stadtkasse

Das Stadtzürcher Parlament gewährt den Quartiervereinen Geld bis 2028. Nach mehren Vorfällen, bei denen Geld abgezwackt wurde, gelten aber schärfere Bedingungen. (Symbolbild)
Das Stadtzürcher Parlament gewährt den Quartiervereinen Geld bis 2028. Nach mehren Vorfällen, bei denen Geld abgezwackt wurde, gelten aber schärfere Bedingungen. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Der Zürcher Stadtrat und das Parlament wollen den Quartiervereinen künftig genauer auf die Finger schauen. Dies nach drei Vorfällen, bei denen Kassiere Geld veruntreuten.

Der Gemeinderat hat den Vereinen am Mittwoch bis 2028 aber jährlich bis zu 495'500 Franken gewährt.

Rund 250'000 Franken verschwunden 

Bei den Quartiervereinen Affoltern, Leimbach und Witikon liessen Kassiere seit 2011 insgesamt 83'000, 46'000 und 117'000 Franken mitgehen. Neu soll es bei den 25 Vereinen eine kollektive Zeichnungsberechtigung, keine Maestro-Karte und keine Bargeldkasse mehr geben.

Fragwürdiger Sonderstatus

Die Vereine hätten im Vergleich zu anderen ehrenamtlichen Quartierorganisationen einen Sonderstatus durch die jährlichen Zahlungen, hielt der Stadtrat in seiner Weisung fest. Sie müssten daher auch eine jährliche Vernetzungsveranstaltung durchführen. Sonst würde der Wegfall von weiterem Geld drohen. Dieser Antrag fiel beim Parlament allerdings durch. Eine Bestrafung hielt die Mehrheit für falsch.

Vereine stark vertreten

Die Quartiervereine waren am Mittwoch stark vertreten. Nicht nur auf der Tribüne, auch mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier sind zeichnungsberechtigte Mitglieder in Vereinsvorständen. Sie mussten beim Geschäft in den Ausstand treten.

Der Einfluss zeigte sich auch bei der Revision. Mit 71 zu 42 Stimmen gewährte der Rat den Vereinen eine Laienrevision. Auch damit wären «Betrügereien fast unmöglich», sagte Balz Bürgisser (Grüne). Der Vorschlag der Stadt, die eine externe Revision gar gezahlt hätte, unterlag.

FDP für Status-quo

Die FDP forderte einen Status Quo bei den Verträgen. Statt 25 Subventionsvereinbarungen solle es weiterhin eine Verfügung geben. Der Gemeinderat ging hier aber mehrheitlich mit dem Stadtrat. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) nannte die Verfügung «nicht passend».

Keystone-SDA