Würdig, persönlich, politisch
Dann wurde es still und herzlich. Nach dem ersten Musikstück folgten die Würdigungen. Markus Notter, Präsident des Verwaltungsrats der Oper Zürich, hob Homokis Fähigkeit hervor, ein Haus nicht nur zu verwalten, sondern nachhaltig zu prägen. Mit klarem Kompass und einem feinen Gespür für das Machbare habe er die Oper Zürich künstlerisch wie wirtschaftlich sicher durch ein Jahrzehnt geführt.
Gesellschaftliches Engagement
Regierungsrätin Jacqueline Fehr betonte sodann Homokis gesellschaftliches Engagement: Unter seiner Leitung sei die Oper zu einem «Ort der Offenheit, des Zugangs und der Vielfalt» geworden. Kultur sei für Homoki nie Selbstzweck gewesen, sondern stets eine Einladung an alle Bevölkerungsschichten.
Mut und Spiellust
Barrie Kosky, Regisseur und enger künstlerischer Weggefährte, wurde persönlich und sprach von Mut, Spiellust und einer tiefen gemeinsamen Liebe zur Bühne: «Du hast nicht nur inszeniert – du hast auch zugehört. Das ist selten.»
Klang der Gegenwart: Wirths «Trypophobia».
Moment der Extraklasse
Im Anschluss bescherte das Orchester mit der Wiedergabe von Stefan Wirths «Trypophobia» einen Uraufführungsmoment der Extraklasse. Die Komposition stellte Orchester und Publikum vor eine Herausforderung: Fein ziselierte Klangflächen, abrupt wechselnde Dynamik und ein stakkatoartiger Duktus schufen eine akustische Spiegelung innerer Unruhe.
Furchterregend und lieblich
Mal furchterregend gurgelnd, dann wieder lieblich wie Vogelgezwitscher, entfaltete das Werk eine reiche Klangvielfalt, in welcher Wirth die Instrumente auf nie gehörte Weise einsetzte. Genau diese Art von Gegenwartskunst war Homoki stets ein Herzensanliegen, für die er Räume öffnete.