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Kanton Zürich
24.07.2025

Millionenbetrüger verurteilt

Nun wurde der angebliche Milliardär zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt.
Nun wurde der angebliche Milliardär zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Bild: Linth24
Ein angeblicher Prinz und Investor täuschte Unternehmer weltweit mit Fantasiekrediten. Nun hat das Bezirksgericht Zürich den 52-Jährigen wegen Betrugs verurteilt.

Im Designeranzug posierte er auf Social Media als schwerreicher Geschäftsmann, prahlte mit Verbindungen zur bahrainischen Königsfamilie und versprach internationalen Firmen Darlehen in Millionenhöhe. Doch Ahsan Ali Syed war kein reicher Investor, sondern ein mutmasslicher Hochstapler.

Urteil gefallen

Am Mittwoch verurteilte das Bezirksgericht Zürich den 52-jährigen gebürtigen Inder zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren. Der Vorwurf: gewerbsmässiger Betrug in 14 Fällen. Syed habe mit seiner Firma Western Gulf Advisory (WGA) insgesamt 26 Millionen Franken an Vorauszahlungen kassiert, die versprochenen Kredite wurden jedoch nie ausbezahlt.

Crocs statt Massanzug

Die Verwandlung vom glamourösen Multimillionär zum Angeklagten war augenfällig. Bei seiner Verhandlung trug Syed graue Crocs, eine Jogginghose und einen weinroten Pullover. In seinem Schlusswort beteuerte er: «Ich habe keine Straftaten begangen. Es ist alles dokumentiert.», wie der Tagesanzeiger berichtet.

Doch die Zürcher Richter sahen das anders. Sie stuften die Machenschaften von Syed als systematischen Betrug ein. Seine Firma habe einzig dazu gedient, Vorauszahlungen zu erschleichen.

Finanzplatz ausgenutzt

Laut Urteil überwiesen die betrogenen Unternehmen rund 18 Millionen Franken allein auf Konten der Credit Suisse in Zürich. 

Syed soll sich als «indischer Prinz» inszeniert haben, liess Werbeplakate in Bahrain aufhängen, schaltete Inserate in australischen Zeitungen und postete Bilder aus Luxusbüros. Er beschäftigte Anwälte und Finanzvermittler, um Seriosität vorzutäuschen. 

Opfer verloren Altersvorsorge

Sechzehn Unternehmer aus Australien, Neuseeland, Brasilien und Russland sollen auf den Schwindel hereingefallen sein. Einige verloren ihre Häuser, andere ihre Pensionskassen.

Syed hingegen soll mindestens 20 Millionen Franken eingestrichen und davon rund 4,3 Millionen auf private Konten überwiesen haben. Einen Teil des Geldes nutzte er offenbar für eine Luxuswohnung mit Bootsanlegeplatz in Hergiswil.

Keine Landesverweisung

Eine Landesverweisung wurde vom Gericht nicht ausgesprochen.

Verteidiger Daniel Jositsch, SP-Ständerat und Strafrechtsprofessor, meldete unmittelbar nach der Urteilsverkündung Berufung an. Syed wurde in zwei Fällen freigesprochen. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt für ihn weiterhin die Unschuldsvermutung.

Zürich24