Mitten in der Nacht, als die meisten Zürcher noch schliefen, bebte plötzlich der Boden. Um exakt 3.42 Uhr registrierte der Schweizerische Erdbebendienst (SED) ein Beben der Stärke 3,1 mit dem Epizentrum bei Affoltern am Albis.
Spürbar bis in die Stadt
Zahlreiche Bewohner in Zürich und Umgebung meldeten, sie hätten in der Nacht ein leises Grollen oder ein kurzes Zittern gespürt.
Der Erdbebendienst beruhigt allerdings, denn Schäden sind bei einer Magnitude von 3,1 nicht zu erwarten.
Zürich liegt nicht still
Der Schweizerische Erdbebendienst der ETH Zürich registriert jährlich rund 1000 bis 1500 Erdbeben in der Schweiz und im grenznahen Ausland. Das sind im Schnitt drei bis vier Beben pro Tag. Die meisten davon bleiben unbemerkt. Nur etwa 10 bis 20 Mal im Jahr ist die Magnitude gross genug, dass ein Beben auch tatsächlich von der Bevölkerung gespürt wird.
Erst zwei Tage zuvor hatte ein Beben der Stärke 3,0 bei Rheinfelden AG die Region erschüttert. Und auch 2023 wurde die Region Zürich von einem ähnlichen Erdbeben bei Dielsdorf leicht durchgeschüttelt. Zürich gilt jedoch nicht als Hochrisikozone.
Wenn es ernst wird
Öffentliche Gebäude wie Schulen und Spitäler müssen in der Stadt Zürich seit Jahren seismischen Standards genügen. Die ETH Zürich forscht intensiv zur Frühwarnung und Erdbebensicherheit. Dennoch stellt sich bei jedem spürbaren Erdbeben erneut die Frage: Wie gut sind wir vorbereitet, wenn es tatsächlich einmal stärker rüttelt?
Zürich liegt in einem geologisch komplexen Gebiet. Das Schweizer Mittelland mag stabil erscheinen, doch tektonische Spannungen sind auch hier vorhanden. Kleinere Beben sind ein Ausdruck dieser Spannungen.