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11.10.2025

Standesbeamtin verhindert Zwangsheirat

In besagtem Fall kam es nie zur Ringübergabe.
In besagtem Fall kam es nie zur Ringübergabe. Bild: pixabay
Eine Frau sollte gegen ihren Willen heiraten – doch die Standesbeamtin griff ein. Der Bräutigam wurde inzwischen wegen schwerer Gewalt verurteilt.

Als eine Standesbeamtin in Dietikon im Dezember 2022 ein Paar zur Trauung empfing, merkte sie rasch, dass etwas nicht stimmte. Die Braut wirkte verängstigt und schwieg. In einem Einzelgespräch vertraute sie der Beamtin an, sie werde zur Heirat gezwungen. Der Mann habe sie unter Druck gesetzt, weil sie kein Kopftuch tragen wolle, und ihr einmal sogar den Finger gebrochen.

Eheschliessung gestoppt

Die Standesbeamtin stoppte die Eheschliessung und informierte die Polizei. Einige Monate später wurde der 43-jährige französisch-kosovarische Doppelbürger festgenommen – wegen häuslicher Gewalt. Im Prozess zeigte sich das ganze Ausmass der Misshandlungen: Der Mann hatte seine Partnerin bedroht, geschlagen und vergewaltigt, teils während einer Schwangerschaft.

Gefängnis und Landesverweis

Das Bezirksgericht verurteilte ihn Ende September zu sechs Jahren Haft und einem zehnjährigen Landesverweis. Zudem muss er der Frau 15’000 Franken Genugtuung bezahlen.

Dank des entschlossenen Eingreifens einer Standesbeamtin wurde eine Zwangsheirat verhindert – und ein Fall schwerer Gewalt kam ans Licht. 

tre