Was Alessio Miggiano am Weltcup-Wochenende in Gröden zeigt, ist eine kleine Sensation. Der 23-jährige Zürcher Oberländer fährt in seinem fünften Weltcup-Rennen erstmals in die Punkte, doppelt am nächsten Tag im Super-G nach – und sorgt schliesslich in der Abfahrt für die grosse Überraschung: Startnummer 43, Rang fünf, nur 0,06 Sekunden am Podest vorbei.
Beinahe hätte er sich hinter Franjo von Allmen und Marco Odermatt in einen Schweizer Dreifachsieg eingereiht.
Verwurzelt im Zürcher Oberland
Aufgewachsen ist Miggiano in Bubikon. Dort betreiben seine Eltern Domenico und Rita das Sterne-Restaurant Löwen, dort verinnerlichte er auch sein sportliches Erfolgsrezept: bodenständig, ehrgeizig, leistungsbereit. Er fährt für die Renngruppe Zürcher Oberland – und trägt seine Herkunft sichtbar mit auf die grossen Bühnen des Weltcups.
Den «Knall» vorausgesagt
Noch im Sommer scherzte Miggiano im Athletiktraining mit Kollegen, dass es in Gröden «knallen» werde. Er hielt Wort. Und schaffte nebenbei sogar die Olympia-Qualifikation ohne es im ersten Moment selbst zu realisieren.
Vom Fussballer zum Skifahrer
Dabei verlief Miggianos Weg nicht gradlinig Richtung Ski-Weltcup. Als Jugendlicher spielte er Fussball im Nachwuchs des FC Zürich, träumte von einer Karriere auf dem Rasen und stand im Probetraining.
Mit dem GC-Trikot ins FCZ-Training
Eine Episode aus dieser Zeit ist heute fast schon sinnbildlich: Zum FCZ-Training erschien er im GC-Trikot – eigenständig, unkonventionell, selbstbewusst.
Am Ende fiel die Entscheidung zugunsten des Skisports. Rückblickend die richtige Wahl. Miggiano überzeugt nicht nur mit Mut und Tempo, sondern auch mit der mentalen Robustheit, die er sich schon früh im Leistungsfussball aneignete.