Jürg Wick
Wie praktisch alle Subaru-Modelle eröffnete auch der 1995 erstmals präsentierte Outback ein neues Segment. Kein Crossover, kein SUV, gleichzeitig Fisch und Vogel; ein normaler Kombi, mit dem man dank erhöhter Bodenfreiheit auch abseits asphaltierter Strassen fahren kann, und auf zugeschneiten Parkplätzen nicht vor der weissen Pracht kapitulieren muss. Nun also die sechste Generation.
Preislich startet der Outback AWD mit dem 169 PS starken 2,5-Liter-Boxermotor ohne Turbo, aber inklusive Automatik-Lineartronic bei Fr. 43 900.– (Modell Advantage). Die Topversion Luxury schlägt mit Fr. 49 900.– zu Buche. Damit ist das obere Ende der Subaru-Palette eingepflockt. Er figuriert so unverdächtig im Spektrum an der Pforte zu dort, wo es gesellschaftlich neuerdings problematisch werden kann.
Im Fond herrschen Platzverhältnisse wie in einer Oberklasselimousine. Die Federung arbeitet komfortabel. Im Interieur ist der gehobene Charakter spür- und sichtbar. Neben neuen Materialien und auf die Ausstattungslinien angepassten Sitzbezügen wartet auf den Fahrer ein aufgeräumtes Cockpit, das mit weniger haptischen Bedienknöpfen und -tasten auskommt. Als zentrales Steuerelement dient ein 11,6 Zoll grosser, tabletartiger Touchscreen, über den sich neben den Navigations- und Infotainment-Funktionen auch die Klimatisierung regeln lässt.
Ganz der Bekannte
Letztlich sind die Neuerungen so diskret ausgefallen, so dass sich aktuelle Outback-Fahrer nicht zum Umsteigen veranlasst fühlen müssen; der Wertverlust ihres Outback gilt als stabil, ganz im Sinne der Besitzer. Umsteiger haben sich an einige Neuerungen zu gewöhnen. So hängt der Motor weniger spontan am Gas, das stufenlose Getriebe nervt unter Volllast weiterhin und die Bedienung ist weniger intuitiv.
Der sich stark einmischende Spurassistent ist zumindest gewöhnungsbedürftig, Dafür ist das Ambiente dem Mainstream angepasst, also haptisch edler. Der multifunktionale Charakter als Kombi-, Familien- und Försterauto ist erhalten geblieben und befördert Leute, welche auf Prestige keinen Wert legen, aber trotzdem bereit sind, etwas mehr Geld für ein neues Auto in die Hand zu nehmen als der statistische Durchschnitt.