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30.09.2022

Eine Stadion-Vorpremiere als Saison-Highlight für die GCK Lions

GCK Lions-Headcoach Michael Liniger absolvierte über 700 NLA-Spiele. Bei Kloten bildete er mit Marcel Jenni und Roman Wick eine erfolgreiche Sturmlinie.
GCK Lions-Headcoach Michael Liniger absolvierte über 700 NLA-Spiele. Bei Kloten bildete er mit Marcel Jenni und Roman Wick eine erfolgreiche Sturmlinie. Bild: Richard Stoffel
Eigentlich ist es nur ein «Stadion-Vorspiel» als Test für die Swiss Life Arena. Doch für die GCK Lions ist das Liga-Duell vom 8. Oktober (19.45 Uhr ) gegen den EHC Basel ein Saisonhöhepunkt, wenn nicht gar das Spiel des Jahres.

Richard Stoffel

Die Talentschmiede der ZSC Lions im Heranführungsbereich an die National League wird komplett ausgestellt sein. «Es wird ein spezieller Event. Wir rechnen mit vielen Zuschauern für unsere Verhältnisse», sagt Trainer Michael Liniger (42). In der Kunsteishalle Küsnacht sind eher niedrige, dreistellige Besucherzahlen die Norm. Nun werden sich die GCK Lions vor einem vergleichsweise multiplizierten Zuspruch präsentieren können. Hinzu wird es auch ein gesteigertes Medieninte­resse geben.

Nur nicht verkrampfen

Liniger will ein Nervenflattern der Junglöwen vermeiden. Wichtig werde sein, die Emotionen unter Kontrolle zu halten. «Die besondere Umgebung, die grössere Beachtung und Kulisse soll uns nicht verkrampfen lassen. Es soll nicht Druck, sondern eine Erlösung sein, sich so präsentieren zu dürfen.»

Neue Saison, fast neues Team

Basel als Aufsteiger sei vor Saisonbeginn schwer einzuschätzen, was allerdings für die Mehrheit der Konkurrenz in der Liga gelte. Doch die beiden Ausländer von Basel seien für Swiss League-Verhältnisse sicher top. Liniger nimmt seine fünfte Saison als Headcoach der Junglöwen in Angriff. Er ist einmal mehr bei einer neuen Teamzusammensetzung gefordert. «Rund die Hälfte der Mannschaft ist neu», sagt Liniger, der als GCK-Headcoach ein wichtiger Bestandteil der Lions-Pyramide ist.

Begehrter Bessermacher

Beim früheren Center mit Natio­nalteam-Erfahrung vollziehen die Youngsters einen fundamentalen Schritt zum Profidasein, ebenso in der Persönlichkeitsentwicklung. ­Liniger sagt: «Meine erste Aufgabe ist es, die Jungs individuell besser zu machen. Es geht aber auch ums Teamgefüge, die Rollen-Akzeptanz. Um die Einbindung und den Umgang im Teamleben, dazu zählt der Respekt.»

Es brauche aber auch Selbstdisziplin, um überhaupt den Schritt zum Vollprofi vollziehen zu können. «Es darf keine Trainingszeit verschenkt werden. Man muss in ­jedem Training Vollgas geben. Und die Regeneration in der Freizeit beachten. Dazu zählt, dass man sich beim Umgang mit den sozialen ­Medien Leitplanken setzt. Und das Handy rechtzeitig vor dem Schlafen­gehen zur Seite legt.»

Underdog verblüffte 2021/2022

Mit seinem Underdog-Team hat Lini­ger in der Vorsaison mit der Play­-off-Qualifikation verblüfft. Sein Ruf als Ausbildner mit Fähigkeiten zu höheren Aufgaben hat sich längst rumgesprochen. Schon auf diese Saison hin hätte er einer der immer noch raren Schweizer Trainer in der National League sein können. Aufsteiger Kloten, wo Liniger vor ein paar Jahren zum Captain-Team zählte und seine letzten National- League-Spiele bestritt, war an einer Verpflichtung interessiert, als es noch danach aussah, dass Chefcoach Jeff Tomlinson aus gesundheitlichen Gründen bei den Zürcher Unterländern nicht mehr in der Verantwortung bleiben könnte. Auch die SCL Tigers, wo Liniger einst als Spieler den Sprung ins Fanionteam und die höchste Spielklasse schaffte, unterbreiteten ihm ein Angebot.

Lieber GCK Lions als Tigers

Aus unterschiedlichen Gründen gab es in beiden Fällen keine Einigung. «Das Timing muss allenthalben stimmen. Und wir entschieden uns auch als Familie, zu bleiben», sagt der Vater von Lynn (11) und Elia (14).

Vor allem mache ihm aber auch die Arbeit bei den GCK Lions enorm Spass und er fühle, dass er eine wich­tige Aufgabe in der Organisation der ZSC Lions ausfülle. Und eine der grössten Befriedigungen in seinem jetzigen Job sei, festzustellen, welch grosse Fortschritte der eine oder andere seiner GCK-Spieler mit der Zeit mache.

Noch ein Spiel vor der Premiere

Die zweite und letzte Vorpremiere in der Swiss Life Arena werden übrigens die U20-Elit aus der Lions-Orga­nisation gegen den Zug am 14. Oktober (20:30 Uhr) bestreiten, also vier Tage vor der «richtigen» Stadion-­Eröffnung der ZSC Lions gegen Fribourg-Gottéron am Dienstag,18. Oktober.

Jetzt Tickets lösen für die Stadion-Premiere

Weil das Heimstadion der GCK Lions in Küsnacht («Itschnach») erneuert wird, spielen die Junglöwen zumindest bis Ende Dezember 2022 in der KEBO in Zürich-Oerlikon – ausser dem erwähnten Spiel am 8. Oktober in der Swiss Life Arena. Der Eintritt ist gratis, Ticketlösen ist aber trotzdem nötig unter www.zsclions.ch/tickets.

In Oerlikon gastieren dann zum Beispiel am 21.10. der ehemalige Schweizer Meister La  Chaux-de-Fonds und am 25.10. der Traditionsclub EHC Olten. Die KEBO, das ist jener mystische Ort, wo die ZSC Lions jahrzehntelang trainierten. Im Prinzip kurven die GCK Lions doppelt in den Spuren der ZSC Lions. Denn während des Umbaus des Hallenstadions 2004 wich auch der «Zett» ins kleine Eisstadion an der Siewerdtstrasse 80/A aus.

Der Club mit dem speziellen Namen

Die GCK Lions sind in Küsnacht am Zürichsee zu Hause und fungieren seit 2000 in der Swiss League als Farmteam der ZSC Lions. Vorher spielten sie in Oerlikon und auf dem Dolder. Der Clubname GCK wird von Grasshopper Club Zürich (GCZ) und SC Küsnacht (SCK) abgeleitet, deren Eishockeyabteilungen sich vor 22 Jahren zusammenschlossen.

1966 wurde der damalige Grasshopper Club als grösster Cluberfolg Schweizer Meister und Cupsieger. Der damalige Trainer war Stu Robertson, der als Spieler mit dem HC Davos zweimal Schweizer Meister wurde und später mit dem ZSC den Aufstieg in die NLA feierte.

Richard Stoffel
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