Subaru ist der Allradpionier der Schweiz. Als der erste Station Wagon von Bernhard Russi 1979 präsentiert wurde, lag der 4×4-Marktanteil bei unter einem Prozent, nun floatet er stabil um die 50 Prozent, Schneeketten montieren will keiner mehr. Der erste rein elektrische Subaru ist ein Gemeinschaftswerk mit Toyota und stilistisch sind Solterra und Toyota bZ4X kaum zu unterscheiden. Das schadet aber nicht; beide japanischen Marken haben eine treue Fangemeinde.
Der Toyota ist auch einmotorig mit Vorderradantrieb erhältlich, der Subaru hat einen Elektromotor vorn sowie einen hinten und damit immer Allradantrieb und braucht, wie alle Elektrischen, kein mehrstufiges Getriebe. Ein mittiges Hebelwerk für Schaltung und zuschaltbaren Allradantrieb braucht es längst nicht mehr. Der Allrad mischt sich bei Leistungs- und Traktionsbedarf elektronisch und automatisch zu.
Der Funktionsschliff ist tadellos, aber im Vergleich zu einigen Konkurrenten bleibt der Stromverbrauch relativ hoch und die Reichweite mit etwas über 300 km stellt keinen Spitzenwert dar. Für die an Sachlichkeit gewohnten Subaru-Fahrer wirkt der Innenraum vielleicht etwas zu piekfein und an die vielen Assistenzsysteme muss man sich erst gewöhnen. Die Deaktivierung via Touchscreen ist nicht jedermanns Sache.
Angenehmes Auto
Insgesamt bleibt auch dieser Subaru ein angenehmes Auto. Es federt ziemlich subtil und verliert in Autobahn-Ein- oder -Ausfahrten trotzdem die Contenance nicht, sondern bietet guten Kurvengrip. Und es fährt sehr leise; dem einen oder anderen wird das typische Boxer-Grummeln der Subaru-Verbrenner fehlen. Vorne rechts findet sich kein Handschuhfach, so kann man die Beine übereinanderschlagen.
Die üblichen Utensilien finden in den Ablagen in der Mittelkonsole Platz; Aufladen des Smartphones inklusive und gedeckelt, so dass es passieren kann, das Handy nach dem Aussteigen zu vermissen. Hinten sind Knie- und Beinfreiheit überdurchschnittlich. Komfort- und Assistenz-Features? Alles da, was der moderne Agglo- oder Pendlermensch glaubt, brauchen zu können.
Vorwurf: Im überdurchschnittlich verregneten Mai wurde wegen der flachen Scheibe der Heckscheibenwischer stark vermisst. Für die mit Subaru arbeitenden Bergbauern ist der Solterra aber noch keine Versuchung, ihren Forester oder Station Wagon gegen ein elektrisches Auto zu tauschen. Dazu ist er zu «Mainstream», zu angepasst und zu piekfein.