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Zürich 2
23.10.2023
22.10.2023 23:22 Uhr

Theater Leimbach tritt wieder auf

Grosser Kater: Valentin und Leo haben die Nacht durchgezecht.
Grosser Kater: Valentin und Leo haben die Nacht durchgezecht. Bild: Pia Meier
Die Corona-Pandemie hatte dem Theater Leimbach 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht – doch jetzt wird die Aufführung endlich nachgeholt. Zwischen dem 3. und dem 18. November wird das Lustspiel «Ich weiss vo nüüt» im katholischen Pfarreizentrum Maria-Hilf auf die Bühne gebracht.

Pia Meier

Eigentlich plante das Theater Leimbach, das Lustspiel in zwei Akten «Ich weiss vo nüüt» von Dani von Wattenwyl 2020 aufzuführen. Doch wegen der Corona-Pandemie musste die Aufführung abgesagt werden. Nun wird dies zum verspäteten 30-Jahr-Jubiläum nachgeholt.

Die Geschichte handelt von Leo und seinem guten Freund Valentin. Diese wachen am Morgen nach einer durchzechten Nacht verkatert im Wohnzimmer auf. Leo wurde am Vorabend von der Schweizerischen Anwaltsvereinigung zum Anwalt des Jahres gewählt, ein Titel, der sehr viel Prestige mit sich bringt. Das zeigt auch die Tradition, dass ein Bundesrat die Laudatio für den Preisträger hält.

Leo bot Valentin an, bei ihm zu übernachten. Doch bis ins Bett schafften es die beiden nicht mehr und sie wissen mehr schlecht als recht, was in der vergangenen Nacht alles geschah. Als plötzlich eine Kriminalkommissarin vor der Türe steht, ein Mann gefesselt im Schrank entdeckt wird, eine «leichte» Dame auftaucht und die Nachricht, dass der Bundesrat entführt wurde, die Runde macht, beginnt ein aberwitziger Lügenreigen. Als dann Lilly, die Frau von Leo, noch früher als geplant nach Hause kommt, ist das Chaos perfekt. Dass eine aufdringliche Journalistin sowie eine weitere Dame dieses Chaos nicht unbedingt lockern, ist selbstredend und Leos Einfallsreichtum gefragter denn je ...

Regisseur ausgeliehen

Auf der Bühne stehen Daniela Hort, Arthur Wiederkehr, Luzia Räth, Jörg Straube und Pascal Fleury sowie Sandra Vögeli. Regie führt Rolf Brunold. Das Theater Leimbach wählt das Stück jeweils anhand der Anzahl interessierter Schauspieler aus. «Alle Schauspielerinnen und Schauspieler sind aktiv. Dieses Jahr sind es sechs», sagt Daniel Devaud vom Theater Leimbach. «Normalerweise haben wir keine externen Schauspieler. Dieses Jahr bildet allerdings eine Ausnahme: Wir haben uns für einen externen Regisseur von einem befreundeten Theater, das heisst für Rolf Brunold von der Theatergruppe Friesenberg, entschieden.» Doch es fehlte weiterhin eine Person. Der Regisseur sei aber bei seinem «Heim»-Theater fündig geworden und Jörg Straube habe sich freiwillig gemeldet, um das Theater Leimbach dieses Jahr zu unterstützen.

Publikum möchte lachen

«In unserer Anfangszeit war es keine grosse Schwierigkeit, Schauspieler zu finden», erzählt Monika Schwarz. «Es kam auch vor, dass eine Frauenrolle auf eine Männerrolle, oder umgekehrt, umgeschrieben wurde, uns so allen zur Verfügung stehenden Spielern die Gelegenheit zu geben, auf der Bühne zu stehen. Oder der Regisseur schrieb zusätzlich noch eine Rolle.» Heute sei es schwieriger geworden, Leute für das Vereinsleben zu begeistern. In den ersten 20 Jahren spielte der Verein Lustspiele, Schwanks und auch Krimis. «Es hat sich aber gezeigt, dass der grosse Teil unseres Publikums die eher lustigen Stücke sehr schätzen. Es möchte gelacht werden.» Die Theatergruppe konnte in den ersten 20 Jahren mit seinen leicht steigenden Besucherzahlen sehr zufrieden sein. Im Laufe der letzten Zeit seien die Besucherzahlen schwankend gewesen, und natürlich habe die Corona-Pandemie auch ihr Übriges beigetragen. «Wir im Verein sehen es positiv, haben uns die letzten Jahre doch gezeigt, wie wichtig es ist, Menschen mit einem gelungenen Theater zusammenzubringen und Freude zu bereiten.» Bis heute habe das Theater Leimbach im November seinen festen Platz.

Luzia Räth spielt seit 2007, also seit 16 Jahren im Theater Leimbach. «Mich fasziniert am Theaterspielen, dass man in verschiedenste Charakteren schlüpfen und gemeinsam mit der Truppe ein Theaterstück erarbeiten kann. Ich schätze das kollegiale, fast familiäre Klima.» Der Aufwand sei abschätzbar. «Für die diesjährige Produktion stehen insgesamt 46 Proben, jeweils von 19.30 bis 22 Uhr, an und zwei Probewochenende bis zur Hauptprobe am 1. November.»

Schwierige Zeiten hinter sich

Die letzten Jahre gestalteten sich allerdings schwer für das Theater Leimbach. «Unsere ‹Haupt-Werbeveranstaltung›, um Nachwuchs zu finden, ist jeweils während der Aufführungen», betont Devaud. «Leider hatten wir seit Corona keine richtige Aufführung mehr, und 2022 mussten wir sie aufgrund des Todesfalls kurzfristig absagen.» Trotzdem habe das Theater 2021 zwei Nachwuchsmitglieder finden können, welche sich nun aktiv am Vereins­leben beteiligen würden.

Der Verein hofft, dieses Jahr wieder Interessenten unter den Zuschauenden zu finden.

Daten: 3., 4., 7., 10. und 11. November,jeweils 20 Uhr; 12. November, 15 Uhr, 15., 17., und 18. November, 20 Uhr. Katholisches Pfarreizentrum Maria-Hilf, Leimbachstrasse 64. Vorverkauf auf www.theater-leimbach.ch oder telefonisch unter 077 440 63 60 (donnerstags 19 bis 21 Uhr).

Pia Meier/Zürich24