Tobias Hoffmann
Während das Laub sich zu färben und zu fallen begonnen hat, sind in Zürich in den letzten Wochen mehrere Wohntürme kräftig in die Höhe geschossen – Beton spriesst zu allen Jahreszeiten. Die Stadt ist am Höhensturm tatkräftig beteiligt: Gleich zwei Hochhäuser zählt die Siedlung (Tram-)Depot Hard beim Escher-Wyss-Platz – eindrücklich, wie mächtig sich das strassenseitige direkt an der Hardturmstrasse hochreckt. Ein Hochhaus ist in die Siedlung Letzi am Gleisfeld in Altstetten integriert.
Aber auch eine dritte, hochhausfreie städtische Siedlung sei erwähnt, deren Bau schon weiter fortgeschritten ist: Leutschenbach. Sie geht mit zwei gegenübergestellten U-Gebäudekomplexen zwar eher in die Breite, aber wuchtig ist auch sie. Mit den drei Siedlungen sind insgesamt 827 Wohneinheiten im Bau, wie Claudia Naegeli vom Finanzdepartement mitteilt. Sie werden Platz für etwa 2300 Menschen bieten, das sind mehr, als zum Beispiel die gesamte Gemeinde Marthalen Einwohner zählt.
Gegensteuer zu Edelbauten
Die drei genannten Siedlungen sind punkto «Zielpublikum» unterschiedlich ausgerichtet, und sie entstehen in anders gearteten städtischen Kontexten. Ihre Gemeinsamkeit ist, dass die Stadt mit ihnen ein Gegengewicht zu den vielen auf Gutverdienende abzielenden Neubauten schaffen will. Leutschenbach ist eindeutig für Familien mit Kindern gedacht; es sollen dort schliesslich 30 bis 40 Prozent Kinder leben. Dazu kommen aber auch moderne Wohnformen wie Wohngemeinschaften, Wohnateliers und Clusterwohnungen.
In den beiden Türmen des Depots Hard werden sich normale Geschosswohnungen befinden, in den Sockelbauten gegen Limmat und Hardturmstrasse hin entstehen kleinere Wohnungen und Townhouses (Maisonettewohnungen). In der Siedlung Letzi schliesslich ist das Hochhaus für Alterswohnungen reserviert, eine der drei Einheiten enthält Wohnungen für kinderreiche Familien.