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Sport
29.11.2023
30.11.2023 14:04 Uhr

Vorerst kein olympisches Eishockeyturnier in Zürich

Für den Grossanlass sollten bestehende Anlagen genutzt werden. Für Eishockey wären das Hallenstadion oder die Swiss Life Arena infrage gekommen.
Für den Grossanlass sollten bestehende Anlagen genutzt werden. Für Eishockey wären das Hallenstadion oder die Swiss Life Arena infrage gekommen. Bild: Pascal Turin
Der Traum von Olympischen und Paralympischen Winterspielen in der Schweiz ist vorläufig geplatzt.

Sportfans müssen sich weiter gedulden: 2030 werden keine Olympischen Winterspiele in der Schweiz stattfinden. Der negative Entscheid des International Olympic Committee (IOC) folgt fünf Tage nach dem einstimmigen Beschluss des Schweizer Sportparlaments, die Olympia-Pläne für 2030 weiter voranzutreiben. Die Schweizer Idee von dezentralen Spielen, mit bestehenden Wettkampfstätten und Austragungsorten über das ganze Land verteilt, fand beim IOC zwar Anklang. Es sei vom Schweizer Projekt überzeugt, sehe aber unter anderem in den Bereichen Planung der Sportstätten und der Finanzierung noch Potenzial zur Optimierung, schreibt Swiss Olympic in einem Communiqué.

Frankreich 2030, Salt Lake City 2034

Für die Winterspiele 2030 interessierten sich auch Schweden und Frankreich. Einzig letzteres erhielt vom IOC grünes Licht für den Eintritt in die Dialog-Phase. Somit erhält Frankreich nur sechs Jahre nach den Sommerspielen 2024 auch die Winterspiele. Die Zusage im kommenden Juli scheint nach dem in Paris gefällten Entscheid des IOC nur noch Formsache.

Auch beim alternativ ins Auge gefassten Austragungsjahr 2034 kam die Schweiz nicht in die Kränze. Die amerikanische Bewerbung aus Salt Lake City ist die einzige, die vom IOC weiterverfolgt wird.

Für die Schweiz ist es eine weitere Enttäuschung in der langen Liste der Olympiabewerbungen. Nachdem sie 1928 und 1948 zwei Mal Austragungsort von Winterspielen war (beide Male in St. Moritz), gab es in den letzten Jahrzehnten mehrere Anläufe für Schweizer Olympia-Bewerbungen, etliche sind an der Urne gescheitert. Nicht so dieses Mal. Gemäss einer Machbarkeitsstudie befürworteten zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung das aktuelle Projekt.

Tür für 2038 «weit offen»

Ganz vom Tisch ist der Traum von Olympischen Winterspielen in der Schweiz nicht. Das IOC erteilte der Schweiz für 2038 ein Vorzugsrecht, sollte sie sich erneut bewerben. Bis Ende 2027 hat man Zeit, die angesprochenen Themen zu vertiefen und exklusiv in den «Gezielten Dialog» für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2038 einzusteigen, sofern beide Parteien sich dafür bereit fühlen.

«Wir hatten zwar die Olympischen und Paralympischen Spiele 2030 oder 2034 im Fokus. Gerade im Sport heisst es aber, flexibel zu sein», sagt Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl. «Wir erhalten nun die Chance, unser Projekt gemeinsam weiterzuentwickeln und sind überzeugt, dass wir mit unseren Rahmenbedingungen, der grossen Erfahrung und Verlässlichkeit auch im Hinblick auf 2038 ein hervorragender Partner für das IOC sind.»

Ins gleiche Horn stösst Ruth Wipfli Steinegger, Co-Präsidentin des Vereins «Switzerland 203x»: «Wir erkennen beim IOC die Bereitschaft, weiter über unser einmaliges Olympia-Projekt zu diskutieren. Die Tür für eine Austragung 2038 ist für die Schweiz weit geöffnet worden.»

Viel Arbeit und Zuversicht

Klar ist, dass auf das Team rund um Thomas Rechberger, CEO des Vereins «Switzerland 203x», noch viel Arbeit wartet: «Unser Fokus galt bisher der Austragung der Olympischen Spiele 2030, nun müssen wir umdenken und die neue Ausgangslage analysieren. Wir haben mehr Zeit, um in zentralen Fragen zusammen mit den Behörden und weiteren Akteuren aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft konkrete Vorschläge zu erarbeiten.»

Bundesrätin Viola Amherd begrüsst die Entwicklung um den Bewerbungsprozess: «Als Sportministerin freue ich mich über den Entscheid des IOC, der Schweiz den Zugang zum ‹Privileged Dialogue› für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 zu gewähren.» Dank dem zukunftsorientierten Schweizer Kandidaturprojekt sowie den guten Gesprächen zwischen dem IOC, Swiss Olympic und dem VBS in den letzten Monaten, seien die ersten Spiele in der Schweiz seit 1948 in St. Moritz in Griffweite.

Keystone-SDA
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