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Kanton Zürich
10.01.2024
10.01.2024 12:23 Uhr

So starteten früher Kampfjets auf den Autobahnen

Ernstfall auf der Autobahn? Ein Tiger der Schweizer Armee machte das in den 1990-Jahren schon mal vor.
Ernstfall auf der Autobahn? Ein Tiger der Schweizer Armee machte das in den 1990-Jahren schon mal vor. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
Die Schweizer Armee will im Sommer einen Teil der A1 sperren. Die Autobahn soll als Landebahn für Kampfjets genutzt werden. In Zukunft könnte es in der ganzen Schweiz solche temporären Sperrungen geben. Wir schauen schon mal zurück, als in den 1980er und 1990er Jahre geübt wurde. «Top Gun» made in Switzerland!

Die Schweizer Armee bringt eine alte Idee wieder auf den Tisch: Autobahnen als Landepisten für Kampfjets. Das berichtet der «Blick». Bereits Mitte Jahr soll die A1 zwischen Bern und Lausanne für eine erste Übung gesperrt werden.

Noch muss der Bundesrat das Ok dafür geben, denn für eine Vollsperrung eines Autobahnabschnittes ist dieser zuständig.

Die Ankündigung kommt nicht überraschend. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Luftwaffenchef Peter Merz entsprechende Pläne ins Spiel gebracht.

Üben für den Kriegsfall

Beim Bau der Autobahnen wurde darauf geachtet, dass gewisse Abschnitte als Notlandepisten genutzt werden können. So gibt es schnurgerade Strecken von zwei Kilometern bei Münsingen in Bern, Oensingen in Solothurn, Alpnach in Obwalden, Lodrino im Tessin, Sion im Wallis und Flums in St.Gallen. Auf diesen Abschnitten kann die Leitplanke einfach entfernt werden.

  • In den 1980er und 1990er Jahren fast schon gang und gäbe, Starts und Landungen auf Schweizer Autobahnen. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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  • Ausfahrt Münsingen bei Bern. Hier übte die Schweizer Armee mit den schweren Hunter-Bombern. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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  • Spektakulär: Der Start eines Tiger F-5 auf einer Autobahn. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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  • Die Autobahn zwischen Sargans und Walenstadt wurde in den 1980er Jahren extra mit abbaubarer Mittelleitplanke gebaut, damit daraus schnell eine Flug-Piste werden konnte. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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  • Humor muss sein. Zwar hatten die Jets eigenes Flugbenzin, doch sonst passte die Raststätte mit Tanksäulen bestens für einen Halt. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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  • Und nochmals ein Bild mit Tankstelle. Ob sich hier die Piloten verpflegten, ist nicht überliefert. Bild: ETH Bildarchiv/ Comet
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Sollten in einem Kriegsfall die Flughäfen zerstört werden, hätten die Kampfjets so eine Ausweichmöglichkeit.

Strecken schon früher als Landepisten genutzt Auf diesen Notfallpisten gab es in der Vergangenheit auch Übungen. Eine erste fand 1970 zwischen Oensingen und Härkingen statt, die letzte gab es 1991 im Tessin. Dazwischen wurde in Münsingen, Flums, Alpnach, Sitten, Aigle und Lodrino geübt.

Die Suche nach weiteren Landeplätzen läuft

Laut «Blick» sei die Armee jetzt in der ganzen Schweiz auf der Suche nach möglichen temporären Militärflugplätzen.

Thomas Renggli/Red./Zürich24
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