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Stadt Zürich
15.01.2024
15.01.2024 13:01 Uhr

Hier hat Radstar Gino Mäder seine letzte Ruhe gefunden

Das Grab befindet sich am Hauptweg des grossen Friedhofareals in Altstetten.
Das Grab befindet sich am Hauptweg des grossen Friedhofareals in Altstetten. Bild: Lorenz Steinmann/ Zürich24
Der Gegensatz könnte nicht grösser sein. Über 1000 Radsportfreunde nahmen im Juni 2023 auf der Offenen Rennbahn Abschied vom tödlich verunglückten Radstar Gino Mäder. Die Beerdigung fand dann in aller Stille abseits der Öffentlichkeit statt. Seine letzte Ruhe hat Gino Mäder im Friedhof Eichbühl in Altstetten gefunden. Ganz in der Nähe, wo Mäder auch seinen Wohnsitz hatte.

Am 4. Januar hätte er seinen 27. Geburtstag feiern können. Der Radprofi Gino Mäder, der als einer der besten Radprofis der Schweiz galt und wie aktuell kein Zweiter auch in Mehretappenrennen Ambitionen aufs Gesamtklassement hatte. Für die kommende Heim-Rad-WM in Zürich galt er wegen der coupierten Strecke als einer der Favoriten. Doch am 15. Juni letzten Jahres sorgte ein fataler Sturz am Albulapass im Rahmen der Tour de Suisse für grosse Trauer, die über die Radsportwelt hinaus ging. Nur einen Tag später verstarb Gino Mäder an den Folgen seines Sturzes im Kantonsspital Chur. Er wurde nur 26 Jahre alt. 

 

  • Zu Ehren von Gino Mäder gab es im Juni 2023 eine Art Altar auf der Offenen Rennbahn. Bild: ls.
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  • Ein schlichtes Holzkreuz ziert aktuell das Grab in Altstetten. Bild: Lorenz Steinmann/ Zürich24
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  • Über 1000 Menschen nahmen an der Zeremonie in Oerlikon teil. Bild: ls.
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  • Mit dabei waren auch zahlreiche Radprofis. Bild: ls.
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Am Samstagnachmittag, den 24. Juni, traf sich dann die grosse Radsportgemeinde, um von Gino Mäder Abschied zu nehmen. Kurz nach halb zwei startete ein mehrere Hundert Meter langer Rad-Tross in Wetzikon. Über 700 nahmen am «Memorial Ride» zu Ehren von Mäder teil und fuhren gemeinsam per Velo die gut 25 Kilometer zur offenen Rennbahn in Oerlikon.

Gegen 15.30 Uhr begann dann die ergreifende Abschiedszeremonie, an der auch zahlreiche Schweizer Rad-Profis wie Stefan Küng, Marlen Reusser, Marc Hirschi und Silvan Dillier teilnahmen. Total versammelten sich über 1000 Personen auf der geschichtsträchtigen Rennbahn, auf der in seinen Profijahren Gino Mäder oft seine Runden drehte. 

Das schlichte Grab am Hauptweg. Bild: Lorenz Steinmann
Der Friedhof Eichbühl in Altstetten wurde in den 1960er Jahren sehr grosszügig angelegt. Bild: Lorenz Steinmann

Nun erfuhr Zürich24 per Zufall, dass abseits der Öffentlichkeit die Beerdigung in Altstetten stattgefunden hat. Also dort, wo Gino Mäder mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Hund wohnte. Jetzt ruht der ehemalige Radprofi, dessen Leben so tragisch endete, am Rande Zürichs im jüngsten und zweitgrössten Friedhof Zürichs. Für Fans, die ihrem Idol huldigen wollen, ist die Grabstätte leicht zu finden. Sie befindet sich am Hauptweg von der Stadt kommend auf der rechten Seite.  

Der Friedhof Eichbühl ist auch darum speziell, weil er wie der Friedhof Schwandenholz in Zürich-Nord Landreserven für Bestattungen in einem Katastrophenfall bietet. Die Landreserven sind auf beiden Seiten des Weges vom Haupteingang zur Abdankungskapelle angesiedelt; die Vorbereitungen für Bestattungsfelder sind im Gefälle des Hügels auf der Nordseite des Weges zur Abdankungskapelle gut zu erkennen. Das sind typische Erinnerungen an die Zeit des Kalten Krieges in den 1960er Jahren.

Lorenz Steinmann/ Zürich24
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