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16.02.2024
16.02.2024 17:30 Uhr

Gefallene SVP-Politikerin wird zum heimlichen SRF-Star

Hedy Schlatter gibt alles im Interview mit Sven Ivanić.  Sie entpuppt sich als geborene Entertainerin.
Hedy Schlatter gibt alles im Interview mit Sven Ivanić. Sie entpuppt sich als geborene Entertainerin. Bild: Screenshot SRF/zvg.
Hedy Schlatter ist der Star in der jüngsten Folge von «Das Var's» auf SRF mit Sven Ivanić. Herrlich, wie sie dem Comedian Paroli bietet beim White-Turf in St. Moritz. Vor 10 Jahren machte Hedy Schlatter Schlagzeilen, weil sie als SVP-Gemeinderätin eine günstige städtische Wohnung gemietet hatte. Prompt flog sie aus dem Gemeinderat.

Die Super League hat den VAR, SRF Sport hat Sven Ivanić. Als SRF-Videoschiedsrichter nimmt er Athletinnen, Trainer oder Sportverbände aufs Korn. Oder er geht mit seinem Mikrofon auf Pirsch. Was seiner ausgezeichneten Spontanität zugute kommt. Geschehen jüngst in St. Moritz bei den Pferderennen. White-Turf nennt sich das Stelldichein der Schönen und der Reichen. Mit dabei war auch Hedy Schlatter. Das grosse Hobby der ehemaligen Wirtin der Seerose in Wollishofen ist die Pferdezucht. Sie hat zwei Pferde, die bei Rennen oft vorne mit dabei sind.

Tipp vom Profi für die Pferdewette

Gegenüber Zürich24 erzählt sie, wie es zum stark beachteten Auftritt auf SRF kam. «Der Reporter von SRF kam mit einem jungen Paar aufs Gelände. Er wollte sie offensichtlich begleiten bei ihrem ersten Wetteinsatz bei einem Pferde-Rennen. Mit einem Ohr hörte ich mit, dass sie ausgerechnet auf eines meiner Pferde setzen wollten. Natürlich freute ich mich und tat das den Dreien auch kund.» So nahm ein kurzweiliges Gespräch seinen Lauf, eine herrliche Reportage aus den Bündner Bergen mit prominenter Zürcher Beteiligung.

Eine Entdeckung in der Waschküche

«Prominente Zürcher Beteiligung» deshalb, weil Hedy Schlatter vor fast genau 10 Jahren Schlagzeilen machte. Ein Praktikant des «Tages-Anzeigers» sah sie in der Waschküche eines städtischen Mietshauses. Er zählte eins und eins zusammen, und schon hatte der «Tagi» seine Story: «Reiche Politikerin wohnt in günstiger städtischer Wohnung.» Eine Gelegenheit zur Stellungnahme erhielt die damals 70-jährige Wirtin erst wenige Stunden vor der Publikation des Artikels. So war der Schaden schnell angerichtet. Die Geschichte machte schweizweit Schlagzeilen. Schlatter wurde bei den nächsten Gemeinderatswahlen nicht mehr gewählt. Später zog sie ganz weg aus Zürich, nach Sulzbach bei Uster. 

Fahnengotte bei der Stadtmusik

Immerhin hat Schlatter nach ihrer Abwahl den Kontakt zu Zürich nicht ganz abgebrochen. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit als Fahnengotte der Harmonie Wollishofen hat sie das Ehrenamt seit 2023 auch bei der Stadtmusik Zürich inne. «Ein Amt, das nicht ganz günstig ist, aber ich mache es gerne», bemerkt sie lachend. 

Übrigens sind am Wochenende wieder Rennen in St. Moritz. «Wir wollen wieder gewinnen», betont Schlatter, mittlerweile 80-jährig, zu Zürich24 am Telefon auf der Autofahrt ins Engadin. 

Hier ist der 9-minütige Beitrag zu sehen. 

Lorenz Steinmann/Zürich24
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