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18.02.2024
18.02.2024 14:32 Uhr

Wilder Ritt der GCK Lions mit bösem Ende

Trainer Marco Bayer (r.) pokerte und verlor. Neben ihm ZSC-CEO Peter Zahner. (Archivbild)
Trainer Marco Bayer (r.) pokerte und verlor. Neben ihm ZSC-CEO Peter Zahner. (Archivbild) Bild: Lorenz Steinmann
Im zweiten Spiel der Playoffserie GCK Lions gegen Sierre kehrten die Walliser das Spiel ab der 55. Minute innert sechs Minuten und fünf Toren. Vorangegangen war ein zwiespältiger Schirientscheid und eine fehlende VAR-Kamera. Heute um 18.30 Uhr ist Revanche auf der KEK in Küsnacht.

Die Swiss League, also die ehemalige Nationalliga B der Schweizer Eishockeymeisterschaften, ist ein Konstrukt, das mehr schlecht als recht über die Runden kommt. Die Medien berichten kaum über die Spiele, das Zuschauerinteresse ist oft lau. Nicht so aber das Freitagsspiel des HC Sierre gegen die GCK Lions (6:3). Zwar war auch darüber im Raum Zürich vorerst nichts zu lesen und auch die Website der GCK Lions gab wenig her.

Doch der Blick, das Urgestein der Sportberichterstattung,  nahm sich dem Spiel an. Das hatte seinen guten Grund.  In Sierre lag das Heimteam vor 3333 Fans (!) gegen die GCK Lions fünf Minuten vor Schluss 1:3 zurück. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Mit einem Doppelschlag innert 19 Sekunden glichen die Unterwalliser aus.

Nur die Hintertor-Kamera 

Doch GCK-Coach Marco Bayer nahm laut dem Blick nach dem 3:3 seine Coaches Challenge. Er hatte gesehen, dass dem Sierre-Treffer direkt vor der Zürcher Bank ein Handpass voranging. Das in der NLB übliche zweiköpfige Schiri-Gespann-Gespann schaut sich die Szene an, gab den Treffer in der übervollen Eishalle Graben dann aber dennoch. So bekamen die GCK Lions statt der Toraberkennung noch eine 2-Minuten-Strafe, wie es die Regel vorsieht, obenauf.

Laut Blick entscheidend: Den Schiedsrichtern steht in der Swiss League für das Video-Studium lediglich die Hintertor-Kamera zur Verfügung! «Was einmal mehr zeigt, wie amateurhaft die Zustände im Jahr 2024 in der zweitobersten Schweizer Liga sind», urteilt die Zeitung mit den grossen Buchstaben.

«Wir sind All-In gegangen und dachten, dass man diesen Handpass auch mit der Hintertor-Kamera sehen muss», sagte Bayer dazu zum Blick.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Eine weitere Strafe gegen die GCK Lions folgte und das Unglück nahm seinen Lauf. Denn laut den GCK Lions gab es auch hier einen Fehlentscheid der Schiris. Ein Sierre-Spieler habe den Puck übers Plexiglas hinwegspediert. Weil dies zu einem Flaschenwurf von der GCK-Lions-Bank auf Spielfeld führte, gab es eine Strafe dazu. 

Das 6:3 ins leere Tor war dann nur noch Zugabe. Doch der Junglöwen-Trainer Bayer blieb cool: «Wir haben 55 Minuten einen Topmatch gezeigt und uns danach selber geschlagen. Die Leistung der Schiedsrichter gilt es zu akzeptieren». Sein junges Team müsse aus solchen Sachen lernen, gab er dem Blickreporter im Wallis zu Protokoll.

Matchbeginn um 18.30 Uhr

Die Best-of-Seven-Serie steht nun 1:1, nachdem das ZSC-Farmteam Spiel eins 7:5 gewonnen hatte. Heute Sonntag um 18.30 Uhr kommt es zur Revanche in Küsnacht. Mit dabei beim HC Sierre ist übrigens Chris McSorley. Er ist Manager in Generalunion. Man kennt ihn als langjährigen Strippenzieher in Genf und Trainer beim HC Lugano. Er kennt alle Tricks des Eishockeysports. Es ist wahrlich ein besonderer Gast in Küsnacht. Ob es wieder solchen Tumult gibt?

pd/Lorenz Steinmann/Zürich 24
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