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Kultur
22.03.2024
21.03.2024 08:18 Uhr

Er will mit Kunst für Frieden sorgen

Theo Dannecker in seinem Atelier.
Theo Dannecker in seinem Atelier. Bild: zvg.
Eine «Baustelle für den Frieden». So bezeichnet der bekannten, in Adliswil aufgewachsene Künstler Theo Dannecker seine neuste «Lager-Ausstellung». Auf Anfrage kann man sie im Atelier von Dannecker im Kreis 8 besuchen.

Theo Dannecker (geb. 1938) stammt aus einer Handwerkerfamilie in Adliswil. Er wusste schon früh, dass er Künstler werden will. Nach einer Ausbildung zum Tapezierer/Dekorateur absolvierte er mit dem ersten ersparten Geld die Kunstgewerbeschule in Zürich. Danach bereiste er verschiedene Länder, den Zeichenblock und die Farben hatte er natürlich immer dabei. Er malte und zeichnete viel, baute Kontakte zu anderen Kunstschaffenden auf und entwickelte seine eigene Arbeit weiter. Schliesslich erhielt der begabte Künstler an der Kunstakademie in Kopenhagen ein Stipendium und lernte dort das Handwerk der Bildhauerei. Er lebte dann als freischaffender Künstler und beteiligte sich immer wieder an Ausstellungen. Dadurch nahm sein Bekanntheitsgrad als Schweizer Künstler stetig zu. Zentral in seinem Schaffen war auch sein Wirken als Lehrer. Er unterrichtete mittlerweile 50 (!) Jahre lang Hunderte von Schülerinnen und Schülern in seiner privaten Malschule, und das bis zum jetzigen Zeitpunkt. Heute wohnt und arbeitet er in Zürich, zusammen mit seiner Frau Sibylle, die ihn in seinem Schaffen unermüdlich unterstützt.

Verschiedene Veröffentlichungen

Eine schöne Frucht dieser innigen Zusammenarbeit sind die drei Bände umfassende persönliche Kunstbiographie mit dem Titel «Nachlese. Eine Baustelle für den Frieden». Dieses künstlerisch sehr schön und aufwendig gestaltete Buchprojekt ist mit unzähligen Abbildungen, Fotos, Texten, Leporellos und anderen «Einschiebseln» ausgestattet. Es kommt tatsächlich wie ein eigenes Kunstwerk – ein Buchobjekt – daher. Auch ein Ergänzungsband «Der Versuch eines Dialoges» ist mittlerweile erschienen. Darin steht das Zitat, das als Frage seinem Kunstkonzept zugrunde liegt und worauf mit seinem Schaffen konkrete Antworten gibt: «Wir alle stehen vor der Frage, was können wir tun zur Entwicklung einer höheren Humanität?»

Zum Kunstkonzept «Frieden schaffen»

Das Anliegen des Kunstschaffenden Theo Dannecker ist, Frieden zu schaffen, und zwar «in der ganzen Welt», wie er ausführt. Dannecker ist ein Konzeptkünstler, der in vielen Ausstellungen immer wieder neu ein Ensemble von Bildern, Objekten und Installationen zeigt, von Bleistiftzeichnungen in Glaskästen über Gips- oder Lehmskulpturen bis hin zu Acrylmalereien und verschiedenen Objekten. Das Thema Krieg ist dabei unübersehbar, aber auch Danneckers ureigenes Anliegen, den Menschen im «Frieden schaffen» zu unterstützen. Das vielschichtige Konzept des Künstlers entstand 1977 im Nachklang zum Vietnamkrieg und hiess damals «Wir Menschen und der Krieg». Dieses Konzept hat er konsequent weiter entwickelt, obwohl es über die Jahrzehnte bis heute leider nicht gelang, die Geissel des Krieges abzuschaffen. Oder noch nicht, denn ein wichtiges Credo des Künstlers ist: «Nicht aufgeben!»

Er kämpft gegen Vorurteile

Deshalb ruft er mittels seinen Kunstobjekten immer wieder dazu auf, sich zu überlegen, was für ein friedliches Miteinander nötig wäre, gerade auch angesichts aktueller Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten. Für Theo Dannecker ist das Menschenbild entscheidend. Wie kann ich möglichst vorurteilslos auf den anderen, den «Gegner», zugehen und damit den «ersten Schritt» vollziehen? Um den ersten Schritt zu tun, so der Künstler, braucht es die freie Entfaltung von unabhängigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten. Ein Zürcher ist ihm in dieser Beziehung besonders wichtig, nämlich der «Friedensapostel» Max Dätwyler, der ein grosses Vorbild für einen mutigen und selbstbewussten Bürger darstellt.

Zur aktuellen und zukünftigen «Lager-Ausstellung»

«Wir müssen lernen, uns selber und unser Mitmenschen besser zu verstehen, und voneinander lernen.» Dieses Zitat aus einem aktuelleren Werk des Kunstpädagogen Theo Dannecker zeigt sein Engagement für eine bessere Welt, und das seit Jahrzehnten. Auf diese Weise will er mit seiner Kunst «einen Beitrag zu einem positiven Gemeinschaftsleben leisten», wie er selber sagt.

Theo Dannecker hat mit seinem Kunstschaffen bisher sehr viel erreicht. Ein wichtiger Beleg dafür sind seine tausend Täfelchen mit der Aufschrift «Frieden schaffen», die er anfertigen liess und zum Selbstkostenpreis weitergab. Diese verbreiten heute die Botschaft des Friedens in der ganzen Welt. Nun soll die Welt zu Theo Dannecker kommen, und zwar in sein Lageratelier. Dort konzipiert er seine zahlreichen Werke im Atelier immer wieder neu und empfängt gerne Besucher, die er im Dialog durch die Ausstellungen führt. Theo Dannecker freut sich über Anfragen zum Besuch seines «Lager-Ateliers».

Anfragen für Besuche und Führungen: Theo Dannecker, Delphinstrasse 5, 8008 Zürich, Tel.: 044 251 07 07.

René Roca/Zürich24